23.11.2024, 12:00 Uhr
Matt Quinlan, Portfoliomanager bei der Franklin Equity Group, erläutert die entscheidende Rolle, die Dividenden bei der Steigerung der Gesamtrendite und bei der Verringerung der Gesamtvolatilität für Aktienanleger...
Die Privatbank Julius Bär hat in den ersten zehn Monaten 2024 weitere Neugelder angezogen und die verwalteten Vermögen gesteigert. Für das Gesamtjahr erwartet die Bank einen Konzerngewinn deutlich über dem Niveau des vom Signa-Debakel geprägten Vorjahres.
Per Ende Oktober beliefen sich die verwalteten Vermögen auf 480 Milliarden Franken gegenüber 474 Milliarden Franken zur Jahresmitte, wie die Zürcher Vermögensverwaltungsbank mitteilte. Unterstützung bot dabei auch eine positive Netto-Performance an den Aktienmärkten. Seit Jahresbeginn nahmen die verwalteten Vermögen damit um 12 Prozent zu.
Die Nettoneugeldzuflüsse beschleunigten sich seit Ende Juni deutlich. Per Ende Oktober konnte die Vermögensverwaltungsbank Neugelder in Höhe von 11 Milliarden Franken anziehen, nachdem im Vorjahreszeitraum noch ein Neugeldzufluss von 10,3 Milliarden resultiert hatte.
Allerdings beinhaltete das Neugeld der letzten vier Monate einen grossen einzelnen Transaktionszufluss, von dem der überwiegende Teil im November wieder abgeflossen sei, wie es heisst. Immerhin habe sich aber auch der Effekt des Fremdfinanzierungsabbaus durch Kunden gegenüber den Vorjahren deutlich abgeschwächt, so Julius Bär weiter.
Die Bank verdiente auf den verwalteten Vermögen derweil etwas weniger als noch im ersten Halbjahr. Die Bruttomarge belief sich in den ersten zehn Monaten nun auf 83 Basispunkte, nachdem sie im ersten Semester noch bei 85 Basispunkten gelegen hatte.
Bezüglich Kosteneffizienz kann die Bank keine Fortschritte vermelden. Das adjustierte Kosten-Ertrags-Verhältnis (Cost/Income-Ratio) lag bei 71 Prozent und damit auf dem Wert vom ersten Semester 2024. Sie bleibt damit weiterhin recht weit vom Mittelfrist-Ziel eines Kosten-Ertrags-Verhältnis von «unter 64 Prozent» entfernt. Die Zahl der Kundenberater stieg derweil in den ersten zehn Monaten des Jahres um 46 Vollzeitstellen auf 1 389 Personen.
Mit den vorgelegten Zahlen hat Julius Bär die Prognosen der Analysten bei den verwalteten Vermögen übertroffen, diese hatten die AuM bei 476 Milliarden erwartet. Bei der Bruttomarge und dem Kosten-Ertrags-Verhältnis lag sie allerdings etwas unter den Erwartungen.
Die Gruppe geht derzeit davon aus, dass der IFRS-Konzerngewinn für das Gesamtjahr 2024 deutlich über jenem des Gesamtjahres 2023 liegen werde, betont die Bank in der Mitteilung. Für das Geschäftsjahr 2023 hatte Julius Bär einen Gewinnrückgang um 52 Prozent auf 454 Millionen Franken vermelden müssen. Der Grund war die Totalabschreibung der Darlehen an die insolvente Signa-Gruppe des österreichischen Investors René Benko.
Die Kapitalquote der Bankengruppe (ECT1) verbesserte sich per Ende Oktober auf 16,7 Prozent nach 14,6 Prozent per Ende 2023 - dies auf Grundlage des derzeit geltenden Standards. In der Schweiz wird per Anfang 2025 der finale Basel-3-Standard eingeführt.
Mit der Abwicklung des «Private Debt»-Kreditbuchs hat Julius Bär weitere Fortschritte gemacht. Der Nominalwert des Kreditbuchs belief sich Ende Oktober noch auf rund 400 Millionen Franken gegenüber 800 Millionen per Ende 2023. Die Abwicklung soll laut früheren Angaben bis Ende 2026 weitgehend abgeschlossen sein. Die Bank hatte mit der Total-Abschreibung ihres Engagements bei der Signa-Gruppe den Ausstieg aus diesem Geschäft beschlossen.
Etwas früher als angekündigt stösst zudem der neue CEO Stefan Bollinger zur Privatbank: Er werde sein Amt nun bereits am 9. Januar 2025 antreten, heisst es in der Mitteilung. Bisher war der Amtsantritt auf Anfang Februar angekündigt gewesen. Der frühere CEO Philipp Rickenbacher war im Februar 2024 wegen des Signa-Debakels zurückgetreten.