Hapag-Lloyd–Aktie bricht ein

Von 17,5 Milliarden Euro Ebit für 2022, auf noch 2,5 Milliarden Euro im abgelaufenen Jahr. (Bild Carlos Yudica/Shutterstock)
Von 17,5 Milliarden Euro Ebit für 2022, auf noch 2,5 Milliarden Euro im abgelaufenen Jahr. (Bild Carlos Yudica/Shutterstock)

Die Hamburger Container-Reederei Hapag-Lloyd kehrt nach den Fabelgewinnen der Vorjahre zur Normalität zurück. Die vorläufigen Zahlen liegen nahe an den Erwartungen, trotzdem sackt der Kurs ab.

30.01.2024, 12:22 Uhr
Aktien

Redaktion: sw

Der Umsatz von Hapag-Lloyd halbierte sich im Vergleich zum Vorjahr nahezu auf 17,9 Milliarden Euro. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) lag bei nur noch 2,5 Milliarden Euro, ein Siebtel des Vorjahreswerts von 17,5 Milliarden Euro. In den Jahren 2021 und 2022 hatten die Container-Reedereien weltweit Rekordgewinne eingefahren, nachdem es wegen coronabedingter Hafenschliessungen zu massiven Engpässen im Transportgeschäft gekommen war. Die Frachtraten stiegen damals auf mehr als das Fünffache.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr normalisierte sich das Geschäft hingegen wieder. Der durchschnittliche Transportpreis für einen Standardcontainer (TEU) ging nach Firmenangaben von 2863 US-Dollar auf 1500 Dollar zurück. Die Transportmenge erhöhte sich hingegen nur leicht um 0,5 Prozent.

Analysten hatten Einbruch erwartet

Überrascht haben dürfte der Ertragseinbruch die Märkte nicht. Mit ihren Schätzungen lagen die Analysten zuletzt beim Umsatz lediglich 0,04 Milliarden Euro über den nun gemeldeten Zahlen, beim Ebit gerade einmal 0,07 Milliarden Euro. Zudem sind die Ergebnisse nur vorläufig. Die testierten Zahlen will Hapag-Lloyd am 14. März veröffentlichen.

Trotzdem war die erste Reaktion klar: Die Aktien der weltweit fünfgrössten Container-Reederei verloren zwischenzeitlich fast zehn Prozent an Wert. «Die Ergebnisse von Hapag-Lloyd scheinen beim Ebit etwas schlechter zu sein als die Konsensschätzungen», schrieb JP Morgan dazu.

Allerdings liege der Fokus im Markt wohl eher auf der aktuellen Situation im Roten Meer. Dort attackieren islamistische Huthi-Milizen seit Anfang Dezember Handelsschiffe, die seither auf der Strecke von Fernost nach Europa mehrheitlich den Umweg über das Kap der Guten Hoffnung wählen. Dies habe sich negativ auf die Transportmenge zum Jahresende ausgewirkt, erklärte Hapag-Lloyd.

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