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Facebook-Konzern Meta wettet Milliarden auf KI

Chef Mark Zuckerberg will mindestens 38 Milliarden Dollar in KI investieren, eine Milliarde mehr als zuvor erwartet. (Bild QubixStudio/Shutterstock)
Chef Mark Zuckerberg will mindestens 38 Milliarden Dollar in KI investieren, eine Milliarde mehr als zuvor erwartet. (Bild QubixStudio/Shutterstock)

Der Facebook-Konzern Meta nutzt seine sprudelnden Werbeeinnahmen für eine teure Wette auf Künstliche Intelligenz und virtuelle Welten. Die Erfolgsaussichten sind nach wie vor unklar - doch Gründer und Chef Mark Zuckerberg gibt in der Hoffnung auf einen Vorsprung vor der Konkurrenz immer mehr Geld dafür aus.

31.10.2024, 09:08 Uhr
Aktien

Mindestens 38 Milliarden Dollar werden in diesem Jahr langfristige Investitionen unter anderem für den Ausbau von Rechenzentren für KI betragen - eine Milliarde mehr als zuvor erwartet. Und im nächsten Jahr sollen die Ausgaben weiter steigen.

Meta streut KI-Software, die zum Beispiel Texte oder Bilder erstellen kann, nach und nach in seine Apps wie Facebook und Instagram ein. Dadurch kommt Meta AI dem Konzern zufolge auf 500 Millionen monatlich aktive Nutzer. Zuckerberg zufolge macht sich KI bereits positiv im Geschäft des Konzerns bemerkbar.

Traum von digitalen Welten kostet viele Milliarden

Verluste von mehr als 50 Milliarden Dollar nahm Zuckerberg bereits für seine Vision von virtuellen Welten in Kauf, in denen Menschen nach seiner Erwartung arbeiten und ihre Freizeit verbringen werden. Allein im vergangenen Quartal schrieb die damit befasste Sparte Reality Labs operativ rote Zahlen von 4,4 Milliarden Dollar. Und zwar bei lediglich 270 Millionen Dollar Umsatz.

Ein Analyst fragte daraufhin in der Telefonkonferenz nach Vorlage der Quartalszahlen, ob damit vielleicht die Spitze der Verluste erreicht sei. Finanzchefin Susan Li sagte, man werde in Reality Labs weiterhin massiv investieren, weil das langfristig eine strategische Priorität sei.

Reality Labs ist vor allem bekannt für VR-Brillen, mit denen man in digitale Welten eintauchen kann. Aktuell versucht Meta, mit dem neuen günstigeren Modell Quest 3S einen breiteren Markt dafür zu erschliessen. Ausserdem setzt Zuckerberg gross auf gewöhnlich aussehende Brillen mit Kamera und kleinen Lautsprechern. Sie sollen der KI-Software hilfreichen Kontext zu Anfragen der Nutzer liefern. Auch entwickelt Meta eine Brille, die für die Träger digitale Objekte in die reale Umgebung einblenden kann.

Werbegeschäft zahlt alles

Meta kann sich diese Ausgaben jedoch weiterhin locker leisten. Auch nach dem Riesenverlust bei Reality Labs stieg der Konzerngewinn im Jahresvergleich um 35 Prozent auf rund 15,7 Milliarden Dollar. Der Konzernumsatz wuchs um knapp ein Fünftel auf 40,6 Milliarden Dollar.

Auf mindestens eine App des Konzerns, zu dem neben Facebook und Instagram anderem auch WhatsApp gehört, greifen täglich 3,29 Milliarden Nutzer zu. WhatsApp knackte die Marke von zwei Milliarden Anrufen pro Tag.

Für das laufende Quartal stellte Meta einen Umsatz zwischen 45 und 48 Milliarden Dollar in Aussicht. Am Markt war im Schnitt eine Prognose von gut 46 Milliarden Dollar erwartet worden. Die Aktie gab im nachbörslichen Handel um gut drei Prozent nach. Die Aktie des Unternehmens war im bisherigen Jahresverlauf stark gefragt. Anfang des Monats war das Papier mit knapp 603 Dollar so teuer wie noch nie. Aktuell liegt der Kurs nur knapp darunter.

Plus von zwei Dritteln

Seit Ende 2023 legte der Kurs um mehr als zwei Drittel zu. In den vergangenen zwölf Monaten verdoppelte sich der Börsenwert auf rund 1,5 Billionen Dollar. Damit liegt Meta in der Rangliste der wertvollsten US-Unternehmen hinter Apple (3,5 Billionen), dem Chiphersteller Nvidia (3,4 Billionen), Microsoft (3,2 Billionen), der Google-Mutter Alphabet (2,1 Billionen) und Amazon (2 Billionen) auf Rang sechs der US-Werte.

Das Vermögen von Mark Zuckerberg, Gründer, Grossaktionär und Chef von Meta, zog wegen des Kursanstiegs der Aktie in diesem Jahr um etwas mehr als 80 Milliarden Dollar auf 209 Milliarden Dollar an. Er ist damit einer Aufstellung der Nachrichtenagentur Bloomberg zufolge nach Tesla-Chef Elon Musk (268 Mrd) und dem Amazon-Chef Jeff Bezos (215 Mrd) der drittreichste Mensch weltweit.

Im Gespräch klären Philipp Liesch, Leiter Private Banking, und Jon Fadri Pitsch, Leiter Institutionelle Kunden, welche Gemeinsamkeiten ihre Bereiche aufweisen.

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