Ems-Chemie kompensiert schwache Nachfrage mit neuen Aufträgen

EMS verdiente trotz tieferem Umsatz mehr. (Bild T. Schneider/Shutterstock)
EMS verdiente trotz tieferem Umsatz mehr. (Bild T. Schneider/Shutterstock)

Der Spezialchemiekonzern Ems hat im ersten Halbjahr 2025 zwar erneut weniger umgesetzt, aber etwas mehr verdient. Denn der Zulieferer der Autoindustrie setzt unvermindert auf den Ausbau von Neugeschäften.

11.07.2025, 13:54 Uhr
Aktien

Redaktion: awp/św

Der Umsatz der Gruppe sank von Januar bis Juni um 6,2 Prozent auf 1,02 Milliarden Franken. Die Währungseffekte alleine drückten die Verkäufe um 2,5 Prozent, betonte Firmenchefin Magdalena Martullo-Blocher vor Medien.

Den grössten Teil davon erzielt das Unternehmen mit Polymeren, aus denen vor allem Autoteile, aber auch etwa Skischuhe, Brillen oder Spielkonsolen gefertigt werden. Der Autosektor steht für über 60 Prozent der Ems-Umsätze.

US-Autobauer werden leiden

Die SVP-Nationalrätin zeichnete ein verhaltenes Bild der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. Die aktuellen geopolitischen Konflikte würden Konsumenten und Unternehmen verunsichern.

Bei den Autobauern, dem wichtigsten Kundenstamm von Ems, liefen laut Martullo im ersten Semester zwar wieder 2,8 Prozent mehr Fahrzeuge vom Band. Doch der Schein trüge: Einzig der Hauptmarkt China wachse solide - getrieben von den heimischen Herstellern von Elektroautos.

Und in der zweiten Jahreshälfte werde sich das Bild schon wieder wenden: Ems rechne wieder mit sinkenden Auto-Produktionszahlen. Insbesondere im US-Raum dürften die Zahlen laut Experten zweistellig sinken - Donald Trumps Wirtschaftspolitik lässt grüssen.

Auch Martullo wartet auf Trump

Die Begeisterung der Politikerin gegenüber dem US-Präsidenten hielt sich am Freitag ohnehin in Grenzen. «Ich bin enttäuscht, weil er nicht endlich handelt», sagte sie mit Blick auf eine nach ihren Worten fertig ausgehandelte Absichtserklärung für einen Zolldeal der Schweiz mit den USA. «Jetzt warten wir nur noch auf Trump», sagte Martullo.

Was die Ems-Chefin aber selber beeinflussen kann, sind die eigenen Verkaufsanstrengungen. Die vor bereits zwei Jahren lancierte Offensive generiere mittlerweile Neugeschäfte in einem Umfang, dass sie den konjunkturell bedingten Rückgang fest wettgemacht hätten.

Betriebsgewinn steigt

Und die Neugeschäfte sind vor allem auch sehr profitabel, was sich an den Gewinnzahlen ablesen lässt. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) etwa nahm um 1,4 Prozent auf 296 Millionen Franken zu. Die entsprechende Marge erhöhte sich um 2,2 Prozentpunkte auf 29,0 Prozent.

Als Treiber nannte Martullo neben profitablen Neugeschäften Verbesserungen beim Produktportfolio. Zudem setze das Unternehmen auf Massnahmen zur Steigerung der Effizienz.

Für das laufende Jahr geht Ems unverändert von einem währungsbedingten Nettoumsatz unter Vorjahreshöhe aus und einem leicht steigenden Betriebsergebnis (EBIT).

In dem aktuelle eingetrübten und verunsicherten Marktumfeld konzentriere sich die Firma «noch konsequenter» auf weiteres Wachstum mit innovativen Spezialitäten, hiess es.

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