«Die Magnificent Seven – ewige Sieger?»

Clément Inbona, Fondsmanager bei LFDE über die Magnificent Seven und ihre Aussichten. (Bild pd)
Clément Inbona, Fondsmanager bei LFDE über die Magnificent Seven und ihre Aussichten. (Bild pd)

Microsoft, Apple, Google, Amazon, Meta, Nvidia und Tesla waren 2023 die wichtigsten Triebkräfte des S&P 500, da sie für fast zwei Drittel seines Wachstums verantwortlich waren. Auch zu Beginn dieses Jahres tragen diese wenigen Unternehmen wieder massgeblich zum Aufwärtstrend des Index bei. «Bleiben sie die ewigen Sieger?», fragt sich Clément Inbona, Fondsmanager bei LFDE.

31.01.2024, 10:56 Uhr
Aktien

Redaktion: sw

Die Magnificent Seven - eine Anspielung auf den Film Die glorreichen Sieben - bezeichnen im Finanzjargon sieben US-amerikanische Unternehmen, die sich durch zwei wesentliche Eigenschaften auszeichnen: ihre grosse Marktkapitalisierung und ihre enge Beziehung zum Technologiesektor, dem die meisten von ihnen übrigens gar nicht angehören.

S&P 500 im Griff der glorreichen Sieben

Microsoft, Apple, Google, Amazon, Meta, Nvidia und Tesla waren 2023 die wichtigsten Triebkräfte des S&P 500, da sie für fast zwei Drittel seines Wachstums verantwortlich waren.

Die Zahlen dieses magischen Septetts sind schwindelerregend. Mit fast 11 Billionen Dollar ist ihre Marktkapitalisierung zusammengenommen grösser als die aller nationalen Aktienmärkte – mit Ausnahme des amerikanischen, versteht sich. Gleichzeitig ist ihre Marktkapitalisierung grösser als das nationale Bruttoinlandsprodukt aller Länder der Welt, wenn man die USA und China ausklammert.

Im amerikanischen Leitindex S&P 500 haben diese sieben Werte eine Gewichtung von fast 30 Prozent, was der Gewichtung der 400 «kleinsten» Werte entspricht. Bis zum 25. Januar 2024 leistete Nvidia mit einem Plus von rund 25 Prozent den bedeutendsten Beitrag zur Performance des S&P 500 seit Jahresbeginn. Wie bereits 2023, als der US-Riese 239 Prozent zulegte, war dies auf die Nachfrage nach Hardware für die Entwicklung von generativer künstlicher Intelligenz (KI) zurückzuführen.

Die Tech-Giganten im Vergleich

Doch obwohl der gemeinsame Nenner der glorreichen Sieben die Innovation sei, haben sie laut Inbona unterschiedliche Merkmale. Einige von ihnen sind der Industrie zuzuordnen, wie etwa Tesla in einer über hundert Jahre alten Branche, oder Nvidia mit seiner Produktion von Prozessoren – vor allem für die KI. Google, Microsoft und Meta bieten hingegen rein digitale Dienstleistungen an. Sie befinden sich ebenso an einem Scheideweg wie Amazon in den Bereichen E-Commerce, Logistik und Cloud oder Apple als Entwickler digitaler Produkte und gleichzeitig Anbieter von Anwendungen.

«Das Wachstum ihres Umsatzes und ihrer Ergebnisse muss sehr stark sein, um derart hohe Bewertungen zu rechtfertigen. Im Falle einer Enttäuschung können sie hart bestraft werden», schreibt der Autor. Ein Beispiel dafür sei die Abstrafung von Tesla an der Börse, nachdem das Unternehmen enttäuschende Ergebnisse veröffentlicht hatte, obwohl sein Model Y das weltweit meistverkaufte Auto des Jahres 2023 war. Mit einem Kursrückgang von 26 Prozent seit Jahresbeginn gehört Tesla bereits zu den Schlusslichtern im S&P 500.

Die letzte Januarwoche wird entscheidend dafür sein, inwieweit diese Unternehmen in der Lage sind, Ergebnisse zu liefern, die den Erwartungen der Anleger entsprechen. Denn fünf von ihnen planen, zwischen dem 30. Januar und dem 1. Februar ihre Ergebnisse zu veröffentlichen.

«In dem Western Die glorreichen Sieben inszeniert John Sturges die Geschichte mexikanischer Bauern, die von Banditen bedroht sieben Söldner anheuern, um ihr Dorf zu beschützen. Nur drei dieser Söldner kommen mit dem Leben davon. Hoffen wir, dass es den glorreichen Sieben der Wall Street besser ergeht», so das Fazit.

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