«Das Netz für den Übergang»

Johannes Haubrich, Head of Product Management for Fixed Income & Equity Solutions bei Nordea. (Bild pd)
Johannes Haubrich, Head of Product Management for Fixed Income & Equity Solutions bei Nordea. (Bild pd)

«Was haben Künstliche Intelligenz, Wärmepumpen und Elektrofahrzeuge gemeinsam? Sie gehören zu den grossen Hoffnungen für einen erfolgreichen Übergang in eine nachhaltigere Zukunft, und sie brauchen Strom – viel Strom», schreibt Johannes Haubrich, Head of Product Management for Fixed Income & Equity Solutions bei Nordea Asset Management.

25.06.2024, 10:03 Uhr
Aktien | Nachhaltigkeit

Dank der Einführung neuer Technologien boomt die Stromnachfrage. Die steigende Nachfrage muss durch eine ausreichende Stromversorgung ausgeglichen werden. Im Jahr 2022 kam der grösste sektorale CO2-Anstieg auf globaler Ebene aus der Strom- und Wärmeerzeugung, deren Emissionen um 1,8 Prozent stiegen. «Um das Ziel der Netto-Null-Emissionen bis 2050 zu erreichen, müssen nachhaltige Energielösungen ausgebaut werden», ist der Experte überzeugt.

Erneuerbare Energiequellen wie Wind und Sonne hätten das Potenzial, die globale Energielandschaft zu verändern. Doch um das Netto-Null-Ziel zu erreichen, müsse ihre Kapazität bis im Jahr 2023 von derzeit 3 000 Gigawatt (GW) auf über 10 000 GW steigen. Dies entspricht einem jährlichen Zubau von durchschnittlich 1 000 GW und kann mit dem Vierfachen der gesamten Windkraftkapazität in Europa im Jahr 2022 verglichen werden.

Zur Venus und zurück

Um der wachsenden Stromnachfrage gerecht zu werden, schätzt die Internationale Energieagentur, dass bis 2040 über 80 Millionen Kilometer Netze hinzugefügt oder saniert werden müssen. Das entspricht in etwa der Entfernung von der Erde zur Venus und zurück. Das traditionelle Stromnetz – ausgelegt für eine zentralisierte Energieerzeugung und -verteilung – stehe vor Herausforderungen, um die schwankungsintensive Natur der erneuerbaren Quellen zu bewältigen.

Neue Wind- und Solarparks würden schneller errichtet als die von ihnen produzierte Energie von den Energieversorgern in die derzeitigen Netze eingespeist werden kann. Es erfordert laut Nordea erhebliche Modernisierungen und neue Ausrüstungen, um ein widerstandsfähiges Netz zu gewährleisten. Beispielsweise dauert die Fertigstellung einer neuen Netzinfrastruktur fünf bis 15 Jahre – verglichen mit eins bis fünf Jahren für neue Projekte im Bereich der erneuerbaren Energien.

Die Investitionen in die globalen Stromnetze müssen bis 2030 durchschnittlich rund 600 Milliarden US-Dollar pro Jahr betragen, um auf dem Netto-Null-Kurs zu bleiben. Dies wäre fast doppelt so viel wie das derzeitige Investitionsniveau.

MasTec als Schlüsselunternehmen

Der US-Infrastrukturentwickler MasTec konzentriert einen grossen Teil seines Geschäfts auf beide Seiten der Energiegleichung: erneuerbare Energien und Infrastruktur. Das Unternehmen ist der drittgrösste Spezialunternehmer und einer der führenden Auftragnehmer für erneuerbare Energien in Nordamerika mit Expertise in Solar, Wind, Biomasse, Wasserstoff, Kohlenstoffabscheidung, Waste-to-Energy und Biogas. Zudem ist MasTec ein führendes Infrastrukturbauunternehmen für unter- und überirdischen Verteilungssysteme, einschliesslich Stromleitungen, Gräben, Rohrleitungen, Kabeln und Mobilfunkmasten.

MasTec verbindet die Erzeugung erneuerbaren Stroms mit den Kunden, indem es abgelegene erneuerbare Stromerzeugungskapazitäten mit Verbrauchern verbindet und den Zugang zu erneuerbaren Quellen und effizientem Erdgas ermöglicht. Dadurch trägt MasTec dazu bei, Engpässe bei der Energieübertragung zu verringern und die umweltfreundliche Übertragung voranzutreiben.

Von gut zu smart

Aber um das Problem anzugehen, reiche es nicht aus, saubere Energie zu produzieren und sich um die Übertragung zu kümmern. Es muss laut Haubrich auf eine intelligente Weise getan werden. Das moderne Netz – das «Smart Grid» – reagiert in Echtzeit auf Schwankungen von Energieangebot und -nachfrage und erleichtere so die Integration erneuerbarer Energien und Elektrofahrzeuge. «Das Smart Grid umfasst eine Vielzahl von Energiesteuerungs- und Überwachungsgeräten, die den Stromfluss ähnlich regulieren, wie Ampeln und Stoppschilder den Strassenverkehr regeln.»

Als Spezialist für die Stromverteilung, Kommunikation und Highspeed-Internet ist MasTec für ihn «ein Schlüsselunternehmen für die Einführung von Smart Grids und ein nationaler Marktführer in diesem Bereich».

Förderung sauberer Energie und Infrastruktur

MasTec stärkte den Fokus auf nachhaltige Energielösungen und lieferte im Jahr 2022 Strom- und Energieprojekte im Wert von 5,3 Milliarden US-Dollar. Das Unternehmen habe einen klaren Plan, um diesen Trend fortzusetzen. Ein wichtiger Teil dieses Plans war die Übernahme von Infrastructure and Energy Alternatives (IEA) im Jahr 2022, einem nordamerikanischen Anbieter von Infrastrukturlösungen für erneuerbare Energien. Diese Akquisition erweiterte die Bau- und Wartungskapazitäten für grüne Energie erheblich.

Die Übernahme von IEA durch MasTec erweiterte den Umfang seines Segments Clean Energy & Infrastructure (CE&I), das bereits zu den am schnellsten wachsenden Geschäftsbereichen des Unternehmens gehörte und seit 2015 jedes Jahr zweistellig expandierte – angetrieben von der politischen Unterstützung für die Energiewende. Infolgedessen haben sich die CE&I-Umsätze in den letzten vier Jahren verdreifacht und erreichten Ende 2023 3,3 Milliarden Dollar.

Für eine grünere Zukunft

MasTec realisierte in den letzten Jahren Projekte im Bereich der erneuerbaren Energien im Wert von mehr als 47 Gigawatt. Auch in Zukunft sieht sich das Unternehmen mit einer anhaltend starken Nachfrage konfrontiert. Der 18-Monats-Auftragsbestand belief sich im Dezember 2023 auf 12,5 Milliarden US-Dollar, von denen rund 90 Prozent Projekte in den Bereichen saubere Energie, Stromnetz und Kommunikationsnetze waren.

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