Dämpfer für Stadler nach Halbjahreszahlen

Weiterhin hat Stadler mit diversen Widrigkeiten zu kämpfen, so einer schwachen Wirtschaft in Deutschland. (Bild: Shutterstock.com/Maksim Safaniuk)
Weiterhin hat Stadler mit diversen Widrigkeiten zu kämpfen, so einer schwachen Wirtschaft in Deutschland. (Bild: Shutterstock.com/Maksim Safaniuk)

Stadler Rail hat im ersten Halbjahr den Umsatz um 8 Prozent auf 1,4 Mrd. Franken gesteigert. Der operative Gewinn stieg sogar um 31 Prozent auf 36,9 Mio. Franken. Das Ergebnis fiel aber nicht durchgängig positiv aus. Die Aktien erlitten einen herben Rücksetzer.

27.08.2025, 12:34 Uhr
Aktien

Redaktion: awp/hf

Die Aktien von Stadler Rail fielen am Mittwochvormittag über 9 Prozent auf 20.62 Franken. Die Performance seit Jahresbeginn schmolz so auf noch 3,6 Prozent, nachdem sich die Titel seit Juli gut entwickelt hatten. Anleger reagieren harsch auf die Vorlage der Halbjahreszahlen. Insgesamt erzielte der Zugbauer von Januar bis Ende Juni einen Umsatz von 1,40 Mrd. Franken (+8 Prozent zum Vorjahreszeitraum).

Der Betriebsgewinn Ebit wuchs um 31 Prozent auf 36,9 Mio. Franken, womit sich die Betriebsgewinnmarge von 2,2 auf 2,6 Prozent verbesserte. Der Reingewinn nahm derweil um 12 Prozent auf 30,9 Mio. Franken zu.

Unwetterfolgen wirken nach

Dabei litt Stadler allerdings weiterhin unter den Auswirkungen der Unwetter des vergangenen Jahres, welche die Produktion in den Werken von Stadler und von wichtigen Zulieferern im Wallis, in Spanien und Österreich gestört hatten.

Alleine in Valencia wurden 40 Zulieferer schwer getroffen, deren Produktion überflutet oder teils gar weggeschwemmt wurde. Dadurch fehlten notwendige Komponenten. Stadler habe ein Aufholprogramm gestartet, das erfolgreich umgesetzt werde, schrieb das Unternehmen. Die Verhandlungen mit den Versicherungen seien noch nicht abgeschlossen.

Deutsche Konjunktur bremst

Negativ auf den Geschäftsgang wirkt sich auch die schwache wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland aus, welche die Stadler-Werke in Berlin-Brandenburg unter erheblichen Druck setzt. Stadler setze aktuell ein umfassendes Struktur- und Effizienzprogramm um.

Im April habe man mit den Gewerkschaften einen Zukunftstarifvertrag für das Werk in Berlin Pankow abgeschlossen. Dieser Vertrag sichere den Standort bis 2032 und garantiere die Beschäftigung bis mindestens 2029.

Der Grossteil der Fahrzeugauslieferungen, und die damit in der Bilanz wirksamen Schlusszahlungen, finde in der zweiten Jahreshälfte 2025 statt, schreibt Stadler.

Auftragseingang deutlich gesunken

Der Auftragseingang ging dagegen zurück. Von Januar bis Ende Juni holte der Konzern Aufträge in Höhe von 1,71 Mrd. Franken herein. Das war ein Drittel weniger als im Vorjahr. Grund für den Rückgang war, dass in diesem Jahr die Milliardenaufträge ausblieben. Der grösste Auftrag stammt von den Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB), die für knapp 700 Mio. Euro 132 Hochflur-Stadtbahnen bestellt haben.

Mit den Zahlen hat Stadler Rail die Erwartungen der Finanzgemeinde beim Auftragseingang verfehlt, beim Umsatz knapp erfüllt. Dagegen fielen die Gewinnzahlen und die Marge besser als erwartet aus.

Finanzziele bestätigt

Beim Ausblick hält der Konzern an den bisherigen Zielen fest: Stadler erwartet im laufenden Jahr einen Umsatzanstieg um deutlich über 10 Prozent und eine Verbesserung der Ebit-Marge auf zwischen 4 und 5 Prozent.

Aufgrund der guten Auftragslage und der höheren Produktion rechnet das Unternehmen bis 2026 mit einem starken Umsatzwachstum auf über 5 Mrd. Franken. Um den Anstieg der Produktionsleistung zu bewältigen, investiert Stadler im laufenden Geschäftsjahr rund 250 Mio. Franken.

Mittel- bis langfristig erwartet der Konzern einen Anstieg der EBIT-Marge auf 6 bis 8 Prozent. Dies bei einem stabilen Umsatz von über 5 Mrd. Franken.

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