20.12.2024, 14:24 Uhr
Das neue Diätmittel CagriSema von Novo Nordisk ist zwar besser als das alte Mittel, aber nicht besser als die Konkurrenz. Das führt zu einem Kurssturz weil mehr erwartet worden war.
Der Nivea-Konzern Beiersdorf ist dank seiner Stammmarke und wieder anziehenden Geschäften bei Tesa weiter gewachsen. Im Tagesgeschäft verdiente der Konsumgüterriese aber weniger als gedacht. Die Aktie fiel um gut 4 Prozent auf den tiefsten Stand seit Ende November.
Wie der im Dax notierte Konzern mitteilte, legte der Umsatz des ersten Halbjahres gegenüber dem Vorjahreszeitraum aus eigener Kraft um 7,1 Prozent auf knapp 5,2 Milliarden Euro zu. Damit hatten Analysten im Schnitt gerechnet.
Den Löwenanteil der Geschäfte machen weiter Nivea- und Labello-Produkte aus - im ersten Halbjahr kratzte Beiersdorf mit diesen an der Drei-Milliarden-Euro-Umsatzmarke. Der Umsatz mit Nivea-Produkten kletterte um rund elf Prozent. Dabei gelang es Beiersdorf, mehr Mengen zu verkaufen und gleichzeitig den Preis zu erhöhen. Vor allem waren Deos und Hautpflegeprodukte gefragt. «Diese positiven Ergebnisse konnten den anhaltenden Gegenwind im herausfordernden Luxusmarkt, insbesondere in China, mehr als ausgleichen», kommentierte Konzernchef Vincent Warnery laut Mitteilung.
Denn Beiersdorf schwächelt weiter mit seiner Luxusmarke La Prairie wegen der Konsumflaute in China. Der Konzern betonte aber, dass sich die Luxusprodukte besser als der Markt geschlagen hätten. So ging die E-Commerce-Strategie auf: Während der Markt in der Volksrepublik deutlich nachgab, steigerte Beiersdorf seinen Umsatz mit La Prairie im Online-Handel dank Verkaufsinitiativen etwa über TikTok. Insgesamt fielen die Erlöse mit La Prairie in dem Land aber. Konzernchef Warnery stellte in einer Telefonkonferenz in Aussicht, dass sich die Luxusprodukte im zweiten Halbjahr besser entwickeln werden.
RBC-Analyst James Edwardes Jones monierte, dass La Prairie wieder geschwächelt habe, nachdem noch zum Jahresbeginn Zeichen einer Erholung zu sehen waren. Dabei habe der Vorstand noch bei einer Investorenveranstaltung Mitte Juni Wege raus aus der Flaute aufgezeigt.
Auf Konzernebene rutschte der um Sondereffekte bereinigte Gewinn vor Zinsen und Steuern der ersten sechs Monate allerdings von 852 auf 838 Millionen Euro. Grund seien vorgezogene Investitionen und Marketingausgaben, hiess es. Analysten hatten hier dagegen mit einem Anstieg gerechnet. Nach Steuern blieb der Gewinn mit 590 Millionen Euro in etwa stabil.
Die Jahresprognose bestätigte Warnery. Für 2024 stehen demnach weiter ein organisches Umsatzwachstum von sechs bis acht Prozent auf dem Zettel. Finanzchefin Astrid Hermann erläuterte in einer Telefonkonferenz, dass die tatsächliche Erlösentwicklung vor allem an La Prairie hänge.
Vom Gesamterlös soll dann etwas mehr als um Sondereffekte bereinigtes Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit-Marge) hängen bleiben als noch im Jahr zuvor. 2023 lag die Profitabilität bei 13,4 Prozent.
Mitte Juni hatte Beiersdorf seine Mittelfristziele bestätigt. Die bereinigte operative Marge (Ebit) soll in der Konsumentensparte in den kommenden Jahren um jährlich 0,5 Prozentpunkte steigen. 2023 hatte Beiersdorf hier 12,9 Prozent erzielt, nach 12,3 Prozent im Vorjahr. Bereits vor zwei Jahren hatte Beiersdorf diese Ziele ausgegeben.
Zudem wollen die Hamburger weitere Wachstumsfelder erschliessen, um die globale Produktpräsenz auszubauen. In den Jahren 2024 und 2025 werde sich das Unternehmen mit verschiedenen Marken seines Produktportfolios vor allem auf die Regionen Indien, China, Nigeria und die USA konzentrieren, hiess es.