07.11.2024, 09:46 Uhr
Nach den Abflüssen im Vorjahr hat die Bank Vontobel in den ersten neun Monaten 2,6 Milliarden Franken Neugeld bekommen. Das Plus resultiert dabei aus dem Geschäft mit Privaten.
Die Bank Vontobel hat im vergangenen Geschäftsjahr 2020 von starken Neugeldzuflüssen profitiert und die verwalteten Vermögen deutlich gesteigert. Bei einem stabilen Betriebsertrag ging der Gewinn vor allem aufgrund von höheren Steueraufwendungen allerdings leicht zurück.
Vontobel ist auch 2020 gewachsen und hat ein stabiles Ergebnis erzielt. Der Konzerngewinn ging aufgrund höherer Steueraufwendungen im Vorjahresvergleich um 2,2% auf CHF 259,4 Mio. (Vorjahr: CHF 265,1 Mio.) zurück, wie die Bank am Donnerstag mitteilte. Der Betriebsertrag blieb gegenüber 2019 stabil bei CHF 1’266 Mio. (CHF 1’262 Mio.). Das Wachstum in 2020 spiegelt sich in dem Gewinn vor Steuern, der gegenüber dem Vorjahr um 5% von CHF 306,7 Mio. auf CHF 321,0 Mio. stieg.
Auf um Einmaleffekte in Höhe von CHF 5,5 Mio. bereinigter Basis lag der Vorsteuergewinn ebenfalls um 5% über dem Vorjahreszeitraum. Die Einmaleffekte inkludieren Kosten für die Realisierung von Synergien aus der im Dezember 2019 angekündigten Neuaufstellung. Unter Ausklammerung von Sonder- sowie Währungseffekten hätte laut Vontobel eine Steigerung von 14% resultiert. Die Aktionäre erhalten eine zum Vorjahr unveränderte Dividende von CHF 2,25 je Aktie.
Einer der Haupttreiber des Wachstums war weiterhin die hohe Nachfrage nach Vontobel-Anlageprodukten in einem Umfeld, das global von einem steigenden Anlagebedarf der Investoren geprägt war. Unter dem Strich resultiert ein Nettoneugeld-Wachstum in Höhe von CHF 14,8 Mrd., das mit 7,4% deutlich über dem Zielband von 4% bis 6% lag. Gleichzeitig stiegen die betreuten Kundenvermögen, die zum Schluss des ersten Halbjahres noch unter dem Stand zu Jahresbeginn lagen, gegenüber dem Jahresende 2019 um 10% auf CHF 248,2 Mrd. (CHF 226,1 Mrd.).
Das Aufwand-Ertrags-Verhältnis konnte Vontobel trotz coronabedingter Aufwendungen von 75,6% auf 74,1% verbessern, blieb allerdings unter dem für 2020 selbstgesetzten Ziel von weniger als 72%. Bei einer um 4% gesteigerten Eigenkapitalbasis erzielte Vontobel eine Eigenkapitalrendite von 13,3%, die leicht unter dem eigenen Zielwert von mindestens 14% lag. Vontobel habe stets unterstrichen, dass die Sicherung langfristiger Wachstumsmöglichkeiten Vorrang vor kurzfristigen Kostenoptimierungen habe. Ungeachtet dessen werde Vontobel auch in Zukunft seine Kosten mit Blick auf das Erreichen der selbstgesetzten Ziele aktiv managen, betont die Bank.
"Vontobel hat den Gewinn vor Steuern in den zurückliegenden knapp 20 Jahren mehr als verzehnfacht und steigerte ihn auch im zurückliegenden Jahr. Der sehr gute Nettoneugeld-Zufluss wie auch die kontinuierlich steigenden Gewinne bestätigen unsere Strategie als fokussiertes reines Investmenthaus", lässt sich Vontobel-CEO Zeno Staub in der Medienmitteilung zitieren. Die ersten Wochen von 2021 zeigten, dass Vontobel mit Blick auf die fortgeschriebenen anspruchsvollen Ziele und der Ambition 2030 auch in diesem Jahr auf gutem Weg sei. Der Digitalisierungsschub als Folge der Pandemie werde den Finanzsektor stärker in grosse Discounter und leistungsfähige, margenstarke Fachgeschäfte mit besonderem Kundenservice segmentieren und schliesslich die Konsolidierung beschleunigen.
Vontobel geht davon aus, dass 2021 ein weiteres Jahr mit vielen Unwägbarkeiten sein wird: "Die Corona-Pandemie und ihre Auswirkungen auf die Wirtschaft werden die Märkte und damit die Anleger auch in diesem Jahr weiter fordern. Gleiches gilt zudem für die anhaltend niedrigen Zinsen wie auch die verschiedenen geopolitischen Unsicherheiten. Umso mehr wird es aus Sicht des Investmenthauses von Bedeutung sein, die relevanten Risiken zu identifizieren und die richtigen Chancen zu nutzen."