07.11.2024, 09:46 Uhr
Nach den Abflüssen im Vorjahr hat die Bank Vontobel in den ersten neun Monaten 2,6 Milliarden Franken Neugeld bekommen. Das Plus resultiert dabei aus dem Geschäft mit Privaten.
Trotz Marktvolatilität und verringerter Risikobereitschaft wollen Anleger laut einer Studie von Vontobel Asset Management vermehrt in Aktien und festverzinsliche Anlagen der Schwellenländer investieren.
In einer Umfrage von Vontobel Asset Management unter 300 institutionellen Anlegern und Vermögensverwaltern in 18 Ländern gab über die Hälfte der Befragten an, dass sie ihre Schwellenländer-Allokation in den nächsten fünf Jahren wahrscheinlich erhöhen werden. Eine Minderheit plant, ihre Allokation bereits in den nächsten 12 Monaten zu erhöhen. In der Studie wird der Wunsch nach neuen Renditequellen als treibende Kraft genannt. Darüber hinaus sind 35% der Ansicht, dass es in Schwellenländern einfacher ist, Alpha zu generieren. Unter den Anlegern, die eine Aufstockung ihres Engagements beabsichtigen, bevorzugen knapp 70% die bekannteren und grösseren Märkte in Asien. Über 60% erwägen eine Anlage in europäischen Schwellenländern, während nur 40% ihren Blick auf Lateinamerika und noch weniger auf den Nahen Osten und Afrika richten.
Die Daten deuten darauf hin, dass das wahrgenommene Risiko von Schwellenländeranlagen nach wie vor eine grosse Hürde für eine Erhöhung der Allokation darstellt. Es verwundert nicht, dass die Auswirkungen der Corona-Krise die Liste der Risiken anführen, dicht gefolgt von Themen wie Handelsspannungen und Wirtschaftsnationalismus. Aktives Management kombiniert mit einem integrierten ESG-Ansatz spielt eine wichtige Rolle bei der Bewältigung dieser Herausforderungen. In der Studie erklärten Anleger, dass sie einen aktiven Ansatz bevorzugen, um eine übermässige Gewichtung bestimmter Länder in den Indizes (vor allem von China) und hochgradig volatile Renditen zu vermeiden.
Das im Rahmen der Studie durchgeführte Research bestätigte auch das Anlegerinteresse an Strategien, in denen ESG-Aspekte zum Tragen kommen. Tatsächlich gaben unter Anlegern mit einem Anlagehorizont von zehn und mehr Jahren 70% an, dass ESG-Faktoren die Entscheidungen beeinflussen, die sie für ihr Engagement in Schwellenländern treffen. Anleger betrachten die Integration von ESG-Faktoren als wichtiges Instrument zur Risikoreduzierung.
Nach Ansicht von Vontobel AM ist hierfür ein aktiver Ansatz unerlässlich: Aktives ESG-Management solle sicherstellen, dass Risiken aktiv reduziert und Chancen aktiv gefördert werden. Anleger, die von aktivem Management überzeugt seien, arbeiteten mit Unternehmen zusammen, um positive Ergebnisse zu erzielen, und übten ihre Stimmrechte im Interesse einer guten Governance und Nachhaltigkeit aus.
"Aufgrund von strukturellen Treibern wie demografischen Faktoren können die Schwellenländer in Zukunft mehr Wachstum als die Industrieländer bieten. Für Anleger, die eine Balance zwischen Risiken und Chancen finden, sieht die Zukunft rosig aus", so Axel Schwarzer, Head of Vontobel Asset Management. "Durch strategische Asset Allocation in einer Reihe von Schwellenländern sollten sie Zugang zu neuen Chancen und besseren Renditen erhalten."