07.11.2024, 09:46 Uhr
Nach den Abflüssen im Vorjahr hat die Bank Vontobel in den ersten neun Monaten 2,6 Milliarden Franken Neugeld bekommen. Das Plus resultiert dabei aus dem Geschäft mit Privaten.
Der Schweizer Aktienmarkt stürzte am Donnerstagmorgen im Einklang mit anderen internationalen Aktienindizes erneut ab. Und die Verluste nahmen während des ganzen Handelstages weiter zu. Direkter Auslöser waren die Ankündigungen der USA, ein 30-tägiges Einreiseverbot für Menschen aus Europa zu verhängen. Zudem hat die Weltgesundheitsorganisation die Ausbreitung des Coronavirus als Pandemie eingestuft.
Die Aktienmärkte erlebten am Donnerstag erneut einen schwarzen Tag mit Rekordverlusten: Der SMI stürzte um -9,64% auf 8270 Punkte ab, der Euro STOXX 50 um sage und schreibe -12,4% und der DAX tauchte ebenfalls zweistellig um -12,24%. Der Dow Jones lag kurz nach 18 Uhr mit -9,3% auch im tiefroten Bereich und schloss dann den Handelstag bei -9,99%.
Bereits am Morgen hatten die Börsen mit einem Kurssturz auf das US-Einreiseverbot für Reisende aus Europa reagiert. Der Leitindex SMI war seit der Eröffnung auf Talfahrt und sackte bis 10.40 Uhr auf 6,0% auf 8603 Punkte ab, den tiefsten Stand seit Anfang vergangenen Jahres. Einen grösseren Tagesverlust gab es zuletzt Anfang 2015, nachdem die Schweizer Nationalbank die Euro-Anbindung des Frankens überraschend gekippt hatte, war das Bluechip-Baromter mehr als acht Prozent abgestürzt. Seit Beginn der jüngsten Korrektur Mitte vergangener Woche hat der SMI zu diesem Zeitpunkt rund16 Prozent an Wert verloren. Ähnlich verlief es heute morgen bisher an den europäischen Börsen: Der Dax und der Euro STOXX 50 verloren 6,3%.
Neben den Ankündigungen von US-Präsident Donald Trump, zur Bekämpfung der Corona-Krise ein 30-tägiges Einreiseverbot für Menschen aus Europa zu verhängen, wirkte sich auch die Ankündigung der Weltgesundheitsorganisation WHO, das Virus zur weltweiten Pandemie zu erklären, als erneuter markanter Rückschlag für die Finanzmärkte aus.
Im Tagesverlauf stand der Zinsentscheid der Europäischen Zentralbank (EZB) an. Allgemein wurde im Vorfeld erwartet, dass die Währungshüter Massnahmen ergreifen, um die wegen des Coronavirus angeschlagene Wirtschaft zu stützen. So kommentierte etwa Frank Häusler, Chief Strategist bei Vontobel Asset Management, dass abgesehen von einer Zinssenkung um 10 Basispunkte die EZB die Käufe von Vermögenswerten erhöht und die Liquidität durch TLTRO’s (Targeted Longer-Term Refinancing Operations) sichert. "Was vermieden werden muss, ist ein Ausfallzyklus, der die Banken erneut treffen würde", sagte er. Die Massnahmen sollten laut Häusler so ausgerichtet werden (wie es die BoE gerade getan hat), dass die zusätzliche Liquidität auf der Ebene der KMU landet, da diese Firmen und Familienbetriebe in der Regel am stärksten von mangelnden Cashflows betroffen sind und ihre Liquiditätsplanung oft schwach ausgeprägt ist. "Daher könnte die EZB eine spezielle Zielkreditlinie für Banken einrichten, die darauf zugeschnitten ist, die Kreditvergabe an KMU zu verbessern und auch Banken mit potenziellen Problemen in Bezug auf notleidende Kredite zu unterstützen", so Häuslers treffsichere Prognose. Es gelte, einen Teufelskreis zu vermeiden, in dem fehlende Einnahmen für Unternehmen zu Insolvenzen führen, die wiederum notleidende Kredite bei Banken schaffen und schliesslich zu einem Kreditengpass führen.