28.11.2024, 12:36 Uhr
Insgesamt elf Bundesstaaten haben laut «FT» eine Klage gegen die Asset Manager Blackrock, Vanguard und State Street eingereicht. Sie sollen mit nachhaltigen Investments die Kohlepreise in die Höhe getrieben haben,...
Jedes Jahr analysiert Vanguard die Performance aktiv verwalteter Fonds im Vergleich zu ihren jeweiligen Marktbenchmarks. Die diesjährige Analyse lässt erkennen, warum Indexierung eine interessante Anlagestrategie darstellen kann.
Auf den ersten Blick mag es sinnvoll erscheinen, einen kompetenten, aktiven Fondsmanager zu beauftragen, durch gezieltes Auswählen von Wertpapieren den Markt zu übertreffen. In Wirklichkeit stellt der Marktdurchschnitt, den der Index abbildet, für Fondsmanager eine erhebliche Hürde dar. Es können nicht alle als Gewinner hervorgehen, denn insgesamt ist die Geldanlage ein Nullsummenspiel. Erzielt ein Anleger also eine überdurchschnittliche Rendite, muss ein anderer hinter seiner Benchmark zurückbleiben.
Aus diesem Sachverhalt liesse sich ableiten, dass Investoren mit aktiven Fonds eine etwa 50%ige Chance haben, eine Outperformance zu erzielen. Die Wirklichkeit ist jedoch komplizierter. Zwar werden sämtliche Wertpapiere eines Marktes zu jedem beliebigen Zeitpunkt von einem Marktteilnehmer gehalten, diese Marktteilnehmer sind jedoch nicht ausnahmslos Fonds, die allen Anlegern offenstehen. Deswegen ist es durchaus üblich, dass deutlich mehr als 50% aller Publikumsfonds hinter ihrer Benchmark zurückbleiben, wie die Analyse aufzeigt.
Ausserdem unterliegt die Performance von Fonds erheblichen Schwankungen, und es ist nicht ungewöhnlich, dass sich Gewinner und Verlierer in der Folge abwechseln. Bei Anlegern beliebte Rankings erscheinen somit wenig hilfreich. Vergleicht man beispielsweise zwei Zeiträume von jeweils fünf Jahren, kommt man zu einem überraschenden Ergebnis: Die besten 20% der aktiv verwalteten, in der Schweiz verfügbaren Aktienfonds per Ende 2007 hatten nur eine geringe Chance, nämlich 11%, auch per Ende 2012 zu den besten 20% zu gehören. Die Chance, dass ein entsprechender Fonds zu den 20% mit der schlechtesten Performance abrutschte oder gar liquidiert oder fusioniert wurde, war hingegen fast viermal so hoch.
Die Bedeutung der Kosten wird unterschätzt
Ein zusätzlicher, oft wenig beachteter Umstand erschwert überdurchschnittliche Renditen: Kosten. Zwar fallen bei jeder Anlageform Kosten an, jedoch sind diese im aktiven Management typischerweise ungleich höher als bei indexierten Fonds. Beispielsweise betrug die durchschnittliche Kostenquote Ende 2012 für in Schweizer Aktien anlegende aktive Fonds 1,05%, aber nur 0.29% für Indexfonds. Diese Kosten sind performancewirksam und verschaffen Indexfonds einen bedeutenden Vorteil. Bezieht man die Kosten mit ein und bedenkt, wie schwierig es für Fondsmanager ist, ihre Benchmark zu übertreffen, stellen Indexfonds eine Anlagelösung dar, die für institutionelle wie private Anleger attraktiv erscheint.
Mehr Informationen zum Thema finden Sie im Research-Paper The case for index fund investing for Swiss investors (PDF)