28.11.2024, 12:36 Uhr
Insgesamt elf Bundesstaaten haben laut «FT» eine Klage gegen die Asset Manager Blackrock, Vanguard und State Street eingereicht. Sie sollen mit nachhaltigen Investments die Kohlepreise in die Höhe getrieben haben,...
Vanguard will mit einer Gebührensenkung ein optimales Preis-Leistungs-Verhältnis erreichen. Die Durchschnittskosten aller Schweizer Vanguard-Fonds betragen fortan 0,20 Prozent. Europa-Chef Sean Hagerty stellt weitere Verbesserungen in Aussicht.
Vanguard hat die Gebühren für derzeit 11 ETFs und 18 Indexfonds gesenkt. Wie der der zweitgrösste Vermögensverwalter der Welt mit einem verwalteten Vermögen von 5,7 Bio. Franken am Mittwoch mitgeteilt hat, liegen die laufenden Kosten (Ongoing Charges Figure, OCF) des gesamten Fondsangebots des Unternehmens in der Schweiz (ETFs, Indexfonds und aktiv verwaltete Fonds) zukünftig bei 0,20 Prozent. Bei den Indexfonds von Vanguard in der Schweiz betragen die laufenden Kosten im Durchschnitt 0,16 Prozent und bei den ETFs im Durchschnitt 0,13 Prozent.
Auf die Frage, ob dies nun der Anfang einer grossen Marktoffensive sei, sagt Sean Hagerty, Head of Vanguard in Europa, dass kontinuierliche Kostensenkungen in der DNA des Unternehmens lägen. Vanguard versuche den Anlegern mit dieser Gebührensenkung ein noch besseres Verhältnis von Preis und Leistung zu bieten. "Mit weiteren Verbesserungen darf gerechnet werden, denn es ist höchste Zeit, dass Anlageprodukte insbesondere für private Anleger kostengünstiger und weniger komplex werden." Reine Asset-under Management-Ziele für die Schweiz und Europa hat Vanguard keine definiert. Generell sei in Europa, wo Vanguard rund 200 Milliarden US-Dollar verwaltet, noch viel Luft nach oben – auch weil der Marktanteil erst im tiefen einstelligen Bereich liege.
Hagerty weist darauf hin, dass die Produktpalette von Vanguard auf Effizienz und Skalierbarkeit getrimmt sei. Die Kernanlageprodukte seien hauptsächlich Anlagefonds und ETFs auf Aktien und Anleihen. "Nischenprodukte oder Trendprodukte entsprechen dagegen nicht unserer Philosophie. Durch den starken Fokus auf Kernanlageprodukte gelingt es uns, hohe Skaleneffekte zu erzielen, von denen unsere Kunden in Form von tieferen Gebühren profitieren. Das ist wirklich wichtig zu verstehen", betont der Europa-Chef gegenüber investrends.ch.
Im Markt ist zu beobachten, dass ETFs und Indexfonds immer mehr neu geschaffene – auch exotische – Indizes abbilden und vermehrt auch aktiv gemanagt werden. Über diese Entwicklung zeigt sich Hagerty besorgt. Exotische Indizes in Produkthüllen wie zum Beispiel ETFs gepackt, eigneten sich nur bedingt, da diese Indizes oft nicht transparent seien oder die Liquidität nicht ausreichend sei. "Deshalb beobachten wir diese Entwicklungen mit kritischem Auge. Im ETF Bereich fokussieren wir uns auf Indizes und Anlagen die transparent, einfach verständlich und ausreichend liquide sind."
Gegen aktive Produkte ist Vanguard aber keineswegs. Mehr als 20% des von Vanguard verwalteten Vermögen ist aktiv gemanaged. Es sei vielmehr eine Frage der Kosten, sagt Hagerty: "Teure, aktiv verwaltete Fonds verlieren allmählich Marktanteile und sollten komplett aus dem Markt verschwinden. Für solche Produkte ist in der Industrie kein Platz."