M&A-Aktivitäten bleiben lebhaft

15.11.2007, 14:47 Uhr

Die Fusions- und Übernahmetätigkeit (M&A) zwischen Unternehmen wird trotz eines schwächeren Finanz- und Wirtschaftsumfelds lebhaft bleiben. Dies geht aus einer neuen Studie von UBS Wealth Management Research unter dem Titel „M&A: neue Kräfte am Werk“ hervor.

Die Studie unterstreicht, dass trotz möglicher protektionistischer Hindernisse Potenzial für vermehrte grenzüberschreitende M&A-Aktivitäten besteht, mit denen die Unternehmen globale Reichweite anstreben. Der Studie zufolge sind der Finanz- und der Grundstoffsektor stark fragmentiert und verfügen über Konsolidierungsspielraum. Zugleich sind die Bedingungen für Leveraged Buyouts nicht mehr so günstig wie 2006 und Anfang 2007, weshalb Private-Equity-Unternehmen ihre Strategie anpassen müssen.

M&A-Aktivitäten zwischen Unternehmen dürften anhalten

2007 wurde eine rekordhohe Zahl von Fusionen und Übernahmen bekannt gegeben. Da sich das Finanzmarkt- und Wirtschaftsumfeld jüngst verschlechtert hat, ist das Potenzial für künftige Transaktionen mit einigen Unsicherheiten behaftet. Trotz vieler Gewinnwarnungen und schlechterer Kreditbedingungen im 3. Quartal 2007 kommt die Studie zum Schluss, dass mit weiteren M&A-Aktivitäten zwischen Unternehmen zu rechnen ist. Die aktuelle Subprime-Krise belastet zwar den Bereich Leveraged Buyouts, dürfte aber die Aussichten auf strategische Unternehmenstransaktionen kaum trüben, sofern sich die Folgen der Krise vornehmlich auf Banken und Broker beschränken. Für Aktienanleger verheisst dies Gutes. Mehr Fusionen und Übernahmen gehen in der Regel mit einer guten Entwicklung der Aktienmärkte einher und liefern zudem Kursimpulse für die Aktien von Übernahmekandidaten.

Fundamentaldaten der Unternehmen sprechen für weitere Transaktionen

Die Studie zeigt, dass das Volumen an strategischen Unternehmensfusionen und -übernahmen im historischen Vergleich nicht übermässig gross ist, insbesondere wenn man die Inflation und die steigende Zahl von Leveraged Buyouts berücksichtigt. Zudem ist die M&A-Tätigkeit heute global stärker diversifiziert und wird von mehr Akteuren beeinflusst. Private-Equity-Unternehmen, Staatsfonds sowie grenzüberschreitende Transaktionen dürften die Fusions- und Übernahmeaktivitäten auch in Zukunft prägen.

Global ist besser

Die anhaltende Konsolidierung auf Unternehmensebene beruht auf grossen Liquiditätsbeständen der Firmen, angemessenen Bewertungen an den Aktienmärkten und dem Streben der Unternehmen nach globaler Reichweite. Die jüngsten Bemühungen, die Finanzmärkte und die Rechnungslegungsstandards besser aufeinander abzustimmen, erhöhen das Potenzial für grenzüberschreitende Übernahmen zusätzlich. Ferner könnte das Aufkommen grosser Staatsfonds, die in risikoreichere Anlagen investieren wollen, den Weg für weitere internationale Transaktionen ebnen.

Finanz- und Grundstoffsektor im Brennpunkt

Der Finanz- und der Grundstoffsektor verfügt in den nächsten Jahren weltweit über das grösste Potenzial für M&A-Aktivitäten. Des Weiteren verweist die Studie auf Fusionen und Übernahmen im US-amerikanischen und im europäischen Basiskonsumgütersektor, wo die Unternehmen durch Akquisitionen in Schwellenländern wachsen wollen. Laut Wealth Management Research dürfte europäischen Medienfirmen eine regionale Konsolidierung bevorstehen, und bei einigen kleinen bis mittelgrossen japanischen Pharmaunternehmen scheint die Zeit reif für wachstumsorientierte Fusionen.

Leveraged Buyouts verlieren ihren Glanz

Die Bedingungen für Leveraged Buyouts sind nicht mehr so günstig wie 2006 und Anfang 2007. Private-Equity-Unternehmen werden mit ihrem Portfolio an übernommenen Firmen weiterhin Gewinne erzielen, neue Akquisitionen werden aber schwieriger und möglicherweise finanziell weniger attraktiv sein. Vor diesem Hintergrund muss die Private-Equity-Branche ihre Kerngeschäftsstrategie möglicherweise anpassen. Unter diesen Umständen müsste sie ihre Abhängigkeit von Leveraged Buyouts verringern und sich vermehrt auf Minderheitsbeteiligungen, kleinere Übernahmekandidaten und spezialisiertere Buyouts von Firmen in Schwellenländern konzentrieren. Investitionen von Staatsfonds in die Private Equity-Branche könnten weitere Übernahmen fördern, auch wenn sich das Wirtschafts- und Finanzmarktumfeld verschlechtert.

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