UBS erwartet für die SNB Milliardenverlust im zweiten Quartal

Die Schwäche der US-Währung setzt den SNB-Reserven zu. (Bild: Shutterstock.com/rafastockbr)
Die Schwäche der US-Währung setzt den SNB-Reserven zu. (Bild: Shutterstock.com/rafastockbr)

Die Schweizerische Nationalbank (SNB) ist im zweiten Quartal sehr wahrscheinlich in die roten Zahlen gerutscht. Die Ökonomen der UBS jedenfalls erwarten mit Blick auf den nächste Woche anstehenden Zahlenausweis einen Verlust im Bereich von 17 bis 27 Mrd. Franken. Hauptgrund ist die Dollarschwäche.

23.07.2025, 12:03 Uhr
Notenbanken

Redaktion: awp/hf

Auch auf den Goldbeständen dürfte, trotz Anstieg des Goldpreises, ein Verlust resultieren. Denn das Edelmetall wird in Dollar gehandelt. Eine Ergebnisstütze seien dagegen Anleihen und Aktien gewesen, führt die UBS aus.

Im zweiten Jahresviertel hatte sich der Franken zum US-Dollar um fast 10 Prozent aufgewertet. Gegenüber dem Euro hat die Aufwertung rund 2 Prozent und zum japanischen Yen rund 6 Prozent betragen.

US-Anlagen 30 Mrd. Franken weniger wert

Somit dürfte aus den Währungsbewegungen ein Verlust von über 40 Mrd. Franken resultieren, wovon rund 30 Mrd. allein auf US-Anlagen zurückzuführen seien, heisst es in dem Bericht. Die SNB hält rund 300 Mrd. Franken an US-Papieren. Einen Verlust von rund 4,5 Mrd. erwarten die UBS-Ökonomen auf den Goldbeständen. (Diese haben zum Anfang des dritten Quartals allerdings wieder deutlich an Wert gewonnen.)

Derweil haben sich die globalen Aktienmärkte während des zweiten Quartals von dem Anfang April erlittenen US-Zollschock erholt und am Ende sogar um 9 Prozent zugelegt. Für das rund 180 Mrd. schwere Aktienportfolio der SNB dürfte das einen Gewinn von rund 15 Mrd. bedeuten.

Bei den Anleihen rechnet die UBS für die SNB mit einem Gewinn im zweiten Quartal von 5 Mrd. Franken. Wiederkehrende Erträge wie Dividenden oder Zinserträge hätten rund 4 Mrd. Franken zum Ergebnis beigetragen.

Ausschüttung ist ungewiss

Zusammen mit dem Gewinn von fast 7 Mrd. Franken aus dem Startquartal resultiert in der SNB-Rechnung des ersten Halbjahres laut den UBS-Schätzungen ein Verlust von 10 bis 20 Mrd. Franken. Das spreche gegen eine Ausschüttung an Bund und Kantone im nächsten Jahr, erklären die Ökonomen.

Bis zum Jahresende ist aber noch einiges möglich. So sei aufgrund der hohen Volatilität an den Finanzmärkten eine Aussage darüber, ob eine Ausschüttung im nächsten Jahr tatsächlich erfolgen werde oder nicht, Stand heute nicht möglich, ergänzt die UBS.

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