Die Resultate aus dem schwarzen Oktober

04.11.2008, 17:21 Uhr

Die Rettungspakete der USA und der EU verhinderten einen Kollaps des Finanzsystems. Dem Investment Update von Swisscanto zufolge regieren Unsicherheit und Panik die Märkte. Rekordhohe Volatilitätsniveaus, tiefer Risikoappetit und attraktive Bewertungen liefern Kaufsignale für Aktien.

Der Oktober 2008 ist ein Monat für die Geschichtsbücher. Es gab schwarze Freitage und Montage - oder kurz: Bis auf kurze Erholungsphasen war der ganze Monat schwarz. Die Hedge-Funds-Branche spricht vom schlechtesten Monat in ihrer Geschichte. Die Erholungsphasen, in denen es zum Teil veritable Kursfeuerwerke gab, traten vor allem zu Zeitpunkten auf, in denen Zentralbanken und Regierungen Signale aussandten, alles zu unternehmen, um der Finanzkrise ein Ende zu setzen und den konjunkturellen Abschwung abzufedern. Die Liste der unternommenen Anstrengungen ist mit gemeinsamen ausserordentlichen Zinssenkungen der wichtigsten Notenbanken, einer weiteren Zinssenkung des Fed auf einen Leitzins von nun 1%, Rettungspaketen der USA und der EU, Aufkauf von gefährdeten Assets durch Notenbanken, Kapitalspritzen und Staatsgarantien für Banken sowie Erhöhungen des Einlegerschutzes beeindruckend.

Es bleiben aber weitere Unsicherheiten, insbesondere die marktbeherrschenden Rezessionsbefürchtungen. Die US-Wirtschaft schrumpfte im dritten Quartal annualisiert um 0.3%. Auch für das vierte Quartal muss mit negativem Wachstum gerechnet werden, denn das Konsumentenvertrauen ist auf einen historischen Tiefstwert gesunken. Neben den schlechten wirtschaftlichen Aussichten und den Arbeitsmarktunsicherheiten belastet den US-Konsumenten die nach wie vor schlechte Lage am Immobiliemarkt. Dort ist noch kein Ende des Hauspreiszerfalls in Sicht. Zurzeit dauert es über 10 Monate, bis zum Kauf angebotene Häuser zu den aktuellen Preisen verkauft sind. Langfristig ist eine Dauer von 5 bis 6 Monaten normal. Die Hauspreise werden also weiter sinken müssen, damit sich Angebot und Nachfrage wieder annähren. Aber auch in Europa ist das Wachstum rückläufig, und selbst China wächst mit 9% langsamer als bis anhin. Es muss also global mit einer Wachstumsabschwächung gerechnet werden.

Viele dieser schlechten Nachrichten sind bereits in den Aktienkursen vorweggenommen. Deshalb fährt Swisscanto in der Balanced+-Strategie neu zu Lasten der Hedge Funds ein Aktienübergewicht von 1%. Hedge Funds sind nach wie vor ein wichtiges strategisches Investment, mit einem relativ hohen Anteil in der Anlagestrategie; Swisscanto rechnet jedoch mit einer Branchenkonsolidierung.

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