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2007: Gedrückte Stimmung trotz erfolgreichem Start

29.01.2008, 10:17 Uhr

Nachdem in den ersten sechs Monaten des abgelaufenen Jahres das in der Schweiz platzierte Vermögen der in der Statistik erfassten Anlagefonds kontinuierlich auf Rekordhöhe angestiegen war, reduzierten Mittelrückzüge durch Anleger sowie tiefere Börsenkurse in der zweiten Jahreshälfte vor allem die Vermögen der Obligationen- und Aktienfonds und damit das gesamte in der Schweiz öffentlich platzierte Fondsvolumen. Ende 2007 lag dieses mit 600.5 Mrd. CHF noch 7 Mrd. CHF bzw. 1.2% über dem Vorjahrswert. Ein eigentliches Comeback verzeichneten die Geldmarktfonds.

In den ersten sechs Monaten 2007 konnten die in der Statistik erfassten Anlagefonds das in der Schweiz platzierte Vermögen kontinuierlich steigern. Die Anleger bauten ihre Investitionen mit Ausnahme der Aktienfonds in allen Fondskategorien aus, zudem erhöhten die gestiegenen Aktienkurse die Fondsvermögen. Diese erreichten Ende Mai mit annähernd 637 Mrd. CHF einen Rekordwert. Mit der um sich greifenden Verunsicherung an den Finanzmärkten verschlechterte sich auch das Marktumfeld für das Fondsgeschäft. Davon betroffen waren vor allem die Obligationen- und Aktienfonds.

Aktienfonds

Auffallendes Merkmal bei den Aktienfonds sind die seit Februar 2007 anhaltenden Mittelrückzüge durch die Anleger. Die in der ersten Jahreshälfte stark gestiegenen Aktienkurse erhöhten einerseits die Fondsvermögen, bewogen aber anderseits die Anleger dazu, Gewinne zu realisieren. Demgegenüber dürften die Mittelrückzüge in den Folgemonaten vor allem auf die zunehmende Unsicherheit über die weitere Börsenentwicklung zurückzuführen sein. Im Jahrestotal überwogen die Mittelrückzüge die von den Aktienfonds ausgewiesenen Wertsteigerungen und reduzierten damit deren Vermögen gegenüber Ende 2006 um 1.9 Mrd. CHF bzw. 1.1%. Entgegen diesem Trend konnten die auf nachhaltige Anlagen sowie auf Investitionen im Rohstoff- und Energiebereich und in Schwellenländern fokussierten Fonds ihr Vermögen im Jahresverlauf zum Teil deutlich steigern.

Anlagestrategiefonds

Gesamthaft erfreulich entwickelten sich die Anlagestrategiefonds. In der zweiten Jahreshälfte neigten die Anleger aber auch bei diesen Fonds zu Mittelrückzügen. Diese liegen aber noch deutlich unter den im ersten Halbjahr ausgewiesenen Neuinvestitionen von Kunden. Vor allem Fonds mit höheren Aktienanteilen können zudem Wertsteigerungen auf den Anlagen und damit über dem Sektordurchschnitt liegende Vermögenszunahmen ausweisen.

Obligationenfonds

Ungeachtet der sich Mitte 2007 deutlich abzeichnenden Tendenz zu fallenden Kapitalmarktzinsen und damit zu steigenden Obligationenkursen bauten die Anleger ihre Engagements in Obligationenfonds in teilweise erheblichem Umfang ab. Allein die Mittelrückzüge reduzierten das Vermögen dieser Fonds im abgelaufenen Jahre um 15.7 Mrd. CHF. Die in den letzten Monaten erzielten Wertsteigerungen vermochten die zu Beginn des Jahres 2007 erlittenen Einbussen noch nicht ganz auszugleichen, so dass die Obligationenfonds als einzige Kategorie das Jahr mit einer leicht negativen Performance beenden müssen. Die höchsten Einbussen beim Vermögen weisen die auf Anlagen in Euro sowie auf mittel- bis langfristige Anleihen fokussierten Fonds aus.

Alternative Anlagen

Eine durchwegs positive Entwicklung weisen die Fonds für alternative Anlagen aus. Deren Vermögen stieg um 3.5 Mrd. CHF. Der prozentuale Zuwachs von +23.6% übertrifft die anderen Fondskategorien deutlich. Praktisch Monat für Monat vermochten diese Fonds neue Mittel anzuziehen. Zudem können sie einen erfreulichen Wertzuwachs auf den Vermögen ausweisen. Für die effektive Bedeutung dieser Fondskategorie an den in der Schweiz verwalteten Vermögen sind diese Werte jedoch nur beschränkt aussagekräftig, da zusätzlich erhebliche Bestände in nicht öffentlich angebotenen und somit nicht in dieser Statistik erfassten Fonds bestehen.

Andere Fonds

Die Kategorie „Andere Fonds“ besteht zurzeit schwergewichtig aus Fonds für die steuerbegünstigte Altersvorsorge sowie aus Produkten mit einer auf Rohstoffe sowie Wandel- und Optionsanleihen fokussierten Anlagepolitik. Allen diesen Unterkategorien flossen erhebliche neue Mittel zu. In den beiden letzten Monaten mussten Fonds für Wandel und Optionsanleihen sowie solche mit höheren Aktienanteilen Kursverluste auf den Anlagen hinnehmen. Im Jahresvergleich resultiert für die gesamte Kategorie jedoch noch immer ein positives Anlageresultat.

Immobilienfonds

Seit Jahren bewegt sich das in der Schweiz in Immobilienfonds platzierte Vermögen in einer engen Bandbreite, Ausschüttungen und Inventarwertveränderungen hielten sich weitgehend die Waage. Als Ergänzung zu den inländischen Fonds haben schweizerische Grossbanken im Ausland Immobilenfonds mit einer international ausgerichteten Anlagepolitik aufgelegt und vertreiben diese Produkte erfolgreich auch ausserhalb der Schweiz. Insgesamt beträgt das im Ausland in Immobilienfonds schweizerischer Anbieter investierte Vermögen rund 12 Mrd. CHF. Das Gesamtvermögen der Immobilienfonds erreicht somit über 24 Mrd. CHF – dies sind 2.5 Mrd. CHF mehr als Ende 2006.

Geldmarktfonds

Zum ersten Mal seit längerer Zeit investierten die Anleger in erheblichem Umfang und in allen wichtigen Währungen neue Mittel in Geldmarktfonds. Dabei dürfte es sich zum Teil um Umlagerungen aus anderen Fondskategorien handeln, denn erfahrungsgemäss sind Geldmarktfonds beliebte Instrumente für ein temporäres „Parkieren“ von Anlagekapitalien in Phasen erhöhter Unsicherheit. Mit 75.7 Mrd. CHF liegt das Vermögen dieser Fonds 8.3% über dem Stand von Ende 2006. Die Renaissance dieser Fonds veränderte auch die Rangliste der in der Schweiz am meisten verbreiteten Fonds. Unter den ersten sieben Produkten befanden sich Ende 2007 fünf Geldmarktfonds. Mitte Jahr waren es erst zwei. Die für diese Kategorie negative, in CHF ausgewiesene Performance ist zum Teil auf den tieferen Wechselkurs des Dollars zurückzuführen. Rund ein Drittel aller Geldmarktfondslautet auf diese Währung.

Allein im Monat Dezember weisen mit Ausnahme der Fonds für alternative Anlagen alle Fondskategorien einen Vermögensrückgang aus. Die stärksten Einbussen erlitten die Obligationen- und Aktienfonds. Bei den Obligationenfonds sind dafür v.a. hohe Mittelrückzüge durch die Anleger verantwortlich. Bei den Aktienfonds reduzierten in ersterLinie die tieferen Aktienkurse die Vermögen. Gesamthaft verminderte sich das Vermögenaller Fondskategorien um 18.3 Mrd. CHF bzw. um 3%.

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