12.12.2023, 17:12 Uhr
Das vom US-Asset Manager State Street gemessene Investorenverhalten zeigt, dass langfristige Anleger im November ihren Aktienbestand um 1,1 Prozentpunkte auf 51,5% gesteigert haben, mehrheitlich zulasten der...
Gemäss der aktuellen Daten des State Street Investor Confidence Index für Dezember 2007 sank das Vertrauen der Investoren weltweit um 9,9 auf 65,9 Punkte gegenüber dem revidierten Index-Wert von 75,8 Punkten im November. Auch in diesem Monat ging der Vertrauensrückgang in erster Linie von den nordamerikanischen Investoren aus:
Die Stimmung in Nordamerika fiel um mehr als 10 Punkte von 75,4 auf ein Rekord-Tief von 65,3 Punkten. In Europa stieg das Vertrauen leicht von 83,9 auf 85,0 Punkte, während die Risikoneigung in Asien von 86,6 auf 85,8 Punkte fiel.
Für den State Street Investor Confidence Index arbeitet State Street Global Markets mit State Street Associates (SSA) zusammen. Der Index wurde von Harvard-Professor Ken Froot und State Street Associates Director Paul OConnell entwickelt und misst monatlich das Anlegervertrauen anhand quantitativer Analysen des Kauf- und Verkaufverhaltens institutioneller Anleger. Grundlage für den Index ist eine finanzwissenschaftliche Theorie, die aus Veränderungen in der generellen Risikobereitschaft sowie des Aktienanteils im Portfolio bei institutionellen Anlegern präzise Aussagen ableitet. Danach ist das Vertrauen umso grösser, je höher die Bereitschaft zu einem grossen Aktienanteil im Portfolio ist.
In diesem Monat haben unsere quantitativen Messungen des weltweiten Investorenvertrauens einen bisher nicht erreichten Tiefstand ermittelt. Damit haben wir deutliche Indizien dafür, dass die Risikoneigung der Anleger stark von den Rechts-links-Fausthieben der Kreditkrisen im August und November beeinflusst wurde, kommentiert Ken Froot. Seit einigen Tagen sehen wir bei institutionellen Anlegern eher Halte- als Verkaufs-Strategien. Die eindeutige Schlussfolgerung aus den aktuellen Daten ist dennoch, dass sie den Fundamentaldaten viel skeptischer gegenüber stehen als in der ersten Jahreshälfte.
Gemäss diesem Muster, das sich vor zwei Monaten abzeichnete, haben die nordamerikanischen Anleger den düstersten Ausblick, fügt Paul OConnell hinzu. Europäische und asiatische institutionelle Anleger haben ihre Risikoneigung in diesem Monat stabil gehalten, wenn dies auch auf einem niedrigeren Niveau liegt als im vergangenen Jahr. Der nordamerikanische Pessimismus spiegelt sich nahezu exakt in der Entwicklung des US-Konsumentenvertrauens in den vergangenen Monaten wieder. Es ist das erste Mal seit 2003, dass wir eine solche Kongruenz gesehen haben.