12.12.2023, 17:12 Uhr
Das vom US-Asset Manager State Street gemessene Investorenverhalten zeigt, dass langfristige Anleger im November ihren Aktienbestand um 1,1 Prozentpunkte auf 51,5% gesteigert haben, mehrheitlich zulasten der...
Das weltweite Anlegervertrauen ging im Oktober von 75,7 auf 58,2 Zähler zurück. Beim Anlegervertrauen in Nordamerika war ein besonders starker Rückgang von 75,1 auf 50,8 Zähler zu verzeichnen. In anderen Regionen fiel der Rückgang weniger deutlich aus: Das Anlegervertrauen in Europa ist lediglich um 1,5 Punkte auf 79,6 gesunken, und in Asien war ein Rückgang um 0,6 Punkte auf 86,5 Zähler zu beobachten. Das sind die Ergebnisse des State Street Investor Confidence Index im Oktober.
Der durch State Street Associates, dem Research-Bereich von State Street Global Markets, von Harvard-Professor Ken Froot und State Street Associates-Director Paul O'Connell entwickelte State Street Investor Confidence Index misst das Anlegervertrauen auf quantitativer Basis, indem er das tatsächliche Kauf- und Verkaufsverhalten institutioneller Anleger analysiert. Der Index basiert auf der Finanztheorie, die Änderungen in der Risikobereitschaft von Anlegern oder deren Bereitschaft, ihre Portfolios in Aktien zu investieren, eine genaue Bedeutung beimisst. Je grösser der Anteil am Portfolio ist, den institutionelle Anleger in Aktien anzulegen bereit sind, desto grösser ist auch ihre Risikobereitschaft bzw. ihr Vertrauen.
Im zu Ende gehenden Monat war beim globalen Anlegervertrauen ein dramatischer, noch nie dagewesener Rückgang auf ein neues Rekordtief zu beobachten, wofür insbesondere die Anlegerstimmung in Nordamerika verantwortlich zeichnete", erklärte Ken Froot. Eine derart breitgefächerte und deutliche Reduzierung der Risikopositionen in den Anlegerportfolios haben wir zuletzt während der Asienkrise 1997 und der Russland-/LTCM-Krise 1998 beobachtet. Allerdings wirken selbst die damaligen umfangreichen und breit angelegten Verkäufe risikoreicher Anlagen gegenüber dem Ausmass der aktuellen Kapitalabflüsse unerheblich. Die Finanzkrise in Kombination mit einem tatsächlich weltweit bestehenden Risiko einer tiefen Rezession hat zu einer umfassenden Neubewertung von Risikopositionen durch eine breite Anlegergemeinde geführt, insbesondere bei institutionellen Anlegern in den USA."
Betrachtet man die Tatsache, dass die Messung des Anlegervertrauens keine Umfrage darstellt, sondern auf den tatsächlichen Handelsaktivitäten institutioneller Anleger basiert, sind die veröffentlichten Zahlen besonders frappierend", fügte O'Connell hinzu.
Im Zeitraum vom 17. September bis 15. Oktober, in dem diese Reallokation in den Anlegerportfolios zu messen war, erfolgte die umfangreichste Umschichtung aus Risikoanlagen in einer einheitlichen Bewegung seit der erstmaligen Veröffentlichung der Daten im Jahr 1994."