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SNB engagiert sich für ein nachhaltiges Finanzsystem

SNB und Finma sind dem "Network for Greening the Financial System" beigetreten. (Bild: Shutterstock.com/ck)
SNB und Finma sind dem "Network for Greening the Financial System" beigetreten. (Bild: Shutterstock.com/ck)

Die Schweizerische Nationalbank und die Finanzaufsicht Finma haben sich dem Netzwerk von Zentralbanken und Aufsichtsbehörden im Kampf gegen den Klimawandel angeschlossen. Das "Network for Greening the Financial System" (NGFS) setzt sich für ein nachhaltiges Finanzsystem ein. Worauf die SNB Wert legt und wie sie vorgeht, fasst sie in drei Punkten zusammen.

03.11.2021, 16:14 Uhr
Notenbanken

Autor: Hanspeter Frey

Auch für die Schweizerische Nationalbank und die Finma ist der Klimawandel eine wichtige globale Herausforderung, "die ein angemessenes Analysieren und Handeln sowie entsprechende Koordination verlangt", wie die SNB in einer Mitteilung schreibt.

Im Zusammenhang mit der UN-Klimakonferenz in Glasgow hat das Network for Greening the Financial System (NGFS), dem neu auch die SNB und die Finma angehören, eine Deklaration veröffentlicht. In dieser stellt die Organisation Lösungen im Kampf gegen den Klimawandel vor.

Klimarisiken ins Monitoring integrieren

Ergänzend zur Deklaration des Netzwerks (und sicher auch, um kritische Stimmen in der Öffentlichkeit an ihrer Anlagepolitik zu beruhigen) legt die SNB dar, wie sie im Rahmen ihres gesetzlichen Auftrags das Problem des Klimawandels in ihrer Tätigkeit angeht. Das Wie und Wo fasst die sie in drei Punkten zusammen:

  • Beim Erstellen ihrer Wirtschaftsmodelle und geldpolitischen Analysen berücksichtigt die SNB Klimaaspekte, um die potenziellen Auswirkungen des Klimawandels auf zentrale makroökonomische Variablen wie Preise, Zinssätze und Wirtschaftsleistung sowie ihre Gleichgewichtswerte besser einschätzen zu können.
  • Die SNB sei dabei, Klimarisiken in ihr Finanzstabilitäts-Monitoring zu integrieren. Im Mittelpunkt stehen zurzeit die Fragen, ob das Bankensystem adäquat auf die potenziellen Klimarisiken vorbereitet ist und ob diese Risiken durch die bestehenden Regulierungen angemessen abgedeckt sind. In diesem Zusammenhang verweist sie auf ein gemeinsam mit der Finma 2020 lanciertes Pilotprojekt, das dazu dient, Risikokonzentrationen bei den global aktiven Schweizer Banken in Bezug auf Sektoren, die Transitionsrisiken ausgesetzt sind, zu identifizieren und zu messen.
  • Mit ihrer nach eigenen Angaben "auf breite Marktabdeckung ausgerichteten Anlagestrategie" investiert die SNB schon seit vielen Jahren in Green Bonds.

Ausschlusskriterien im Portfolio

Ausserdem führte sie bereits 2013 eine auf den ESG-Prinzipien basierende Ausschlusspolitik ein. Sie investiert nicht in Aktien und Obligationen von Unternehmen, deren Produkte oder Produktionsprozesse "die in der schweizerischen Gesellschaft breit akzeptierten Werte grob verletzen." Und sie schliesst Unternehmen aus, die systematisch gravierende Umweltschäden verursachen. Unternehmen, die primär in der Kohleförderung zu Energiezwecken aktiv sind, werden gemieden.

Die Nationalbank wird das Klimaproblem weiter genau verfolgen und, im Rahmen des NGFS und anderswo, weiterhin mit nationalen und internationalen Akteuren im Dialog bleiben. Ihre Analysen und Massnahmen werde sie regelmässig überprüfen und wo nötig Anpassungen vornehmen.

Das Bekenntnis von SNB und Finma ist begrüssenswert. Denn Kapitalmarkt und Finanzwirtschaft sind wichtige Einflussgrössen, auch für ein gesünderes Klima. Und so wie die Nationalbank ihre Anstrengungen präzisiert, wird man sie selbst an ihren Zielen messen und allenfalls an ihre Verpflichtung für ein nachhaltiges Finanzsystem erinnern können.

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