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2007 war erfreulich für Hedge Funds

22.01.2008, 12:01 Uhr

Obwohl 2007 ein eher schwieriges Jahr für die Finanzindustrie war, resultierte eine erfreulich gute Performance für Hedge Funds. Der Fachausschuss „Alternative Investments“ der Swiss Funds Association (SFA) blickt optimistisch in die Zukunft und erwartet auch für 2008 ein attraktives Hedge Fund-Jahr.

Je nach Index erreichte die Branche im vergangenen Jahr ein Ergebnis zwischen +4.2% (HFRX), +7.4% (CSFB Investable), +10.1% (HFRI FoF) und +12.6% (CSFB Non-Investable). Damit erzielten Hedge Funds eine klare Outperformance im Vergleich zu Aktien und Obligationen: S&P 500 +3.5%, DJ Euro Stoxx 50 -0.4%, Nikkei -11.1%, Swiss Market Index -3.4%, JPM Govt Bond Index +4.9% sowie Swiss Bond Index -0.5%. Hedge Funds konnten somit 2007 ihre Rolle als Portfoliodiversifikator und Anbieter von absoluten Renditen erfüllen.

Generell kann 2007 zusammengefasst werden als ein Jahr mit einer ersten sehr positiven Jahreshälfte, in der sich Hedge Funds durchgehend gut behaupteten, sogar im schwierigen Monat Februar. Das Klima schlug in der zweiten Jahreshälfte drastisch um, als sich die Subprime-Krise in den USA vermehrt auf die Marktliquidität und die Weltwirtschaft auswirkte. Insbesondere der Monat August war sehr volatil und schwierig für die Hedge Fund-Industrie. Die letzten vier Monate des Jahres waren dann mit Ausnahme des Novembers wieder positiv.

Indirekte Auswirkungen der Subprime-Krise

Insgesamt wurde die Subprime-Krise von der Hedge Fund-Branche mehrheitlich vorausgesehen und wirkte sich daher - von wenigen Ausnahmen abgesehen - nicht direkt aus. Trotz teilweise negativer Schlagzeilen erwischte es in Tat und Wahrheit nur ganz wenige Hedge Funds, wie z.B. Bear Stearns und Basis Capital, während andere wie Paulson, Peloton und Harbinger dafür im hohen zweistelligen oder dreistelligen Prozentbereich von der Krise profitierten. Die Subprime-Krise hatte jedoch indirekte Auswirkungen. So wurden etwa marktneutrale, statistische Aktienarbitrageur auf dem falschen Fuss erwischt, als anfangs August im grossen Stil Aktienpositionen liquidiert wurden und dadurch kurzfristig eine Abwärtsspirale mit De-Leveraging ausgelöst wurde.

Auch Long/Short Credit Funds hatten mehrheitlich mit der aus der Subprime-Krise resultierenden Illiquidität zu kämpfen. Die meisten Hedge Fund-Strategien bewältigten das Jahr jedoch durchgehend positiv – so erwirtschafteten etwa die Hälfte aller Strategien positive zweistellige Renditen, z.B. Emerging Markets, Long/Short Equity, Global Macro, Multi Strategy Arbitrage, Asset Based Lending sowie Commodity Arbitrage. Ebenfalls positiv, aber nur im einstelligen Bereich, rentierten CTAs, Event Driven, Convertible Arbitrage und Short Sellers, während Quantitative Market Neutral Equity, Fixed Income Arbitrage sowie Long/Short Credit nur flach bis leicht positiv rentierten.

Das relativ gute Jahr 2007 wirkte sich auch in entsprechenden Mittelzuflüssen aus: Gemäss HFR erhöhten sich die verwalteten Vermögen der Industrie im letzten Jahr von USD 1.46 Billionen auf 1.87 Billionen, was einem Wachstum von +28% entspricht. Die Neugelder flossen dabei vorwiegend von institutionellen Investoren in Funds of Hedge Funds. Allgemein haben sich Hedge Funds mittlerweile bei Pensionskassen und Versicherungen klar als Anlageklasse etabliert, und es wird ein weiterhin hohes Wachstum für die Branche erwartet. Dieses Wachstum dürfte wiederum die Schweizer Fund of Hedge Fund-Industrie beflügeln, die gemäss Eurohedge mittlerweile einen weltweiten Marktanteil von über 30% besitzt.

Ausblick 2008

Das Jahr 2008 könnte angesichts der angestiegenen Volatilitäten und zahlreichen Investitions-, Trading- und Arbitragegelegenheiten ein eigentliches Schlüsseljahr für die Hedge Fund-Industrie werden, in der sie sich positiv von den Aktien- und Obligationenmärkten abheben kann – ähnlich wie in der letzten Bear Market Periode 2000-2003. Der SFA Fachausschuss „Alternative Investments“ blickt daher optimistisch in die Zukunft und erwartet auch für 2008 ein attraktives Hedge Fund-Jahr.

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