Greenwashing – grösste Herausforderung bei der ESG-Integration

38% der Schweizer Befragten machen sich Sorgen um den Etikettenschwindel beim Vertrieb von Nachhaltigen Anlagen. (Bild: Shutterstock.com/Blue Planet Studio)
38% der Schweizer Befragten machen sich Sorgen um den Etikettenschwindel beim Vertrieb von Nachhaltigen Anlagen. (Bild: Shutterstock.com/Blue Planet Studio)

Schweizer Investoren setzen laut einer Schroders-Studie vermehrt auf die Integration von ESG-Kriterien. Greenwashing bleibt jedoch die grösste Sorge institutioneller Anleger.

20.08.2021, 12:02 Uhr
Nachhaltigkeit

Redaktion: vik/rem

Nachhaltigkeit steht für den Schweizer Finanzplatz hoch im Kurs und ist laut Andreas Markwalder, CEO Schroder Investment Management (Switzerland), für viele Anleger mittlerweile ein zentrales Anliegen geworden. So liegt der Anteil institutioneller Investoren in der Schweiz laut einer Schroders-Studie mit 65% sogar knapp über dem europäischen Durchschnitt (62%).

38% der Schweizer Befragten machen sich jedoch Sorgen um das Greenwashing. Weltweit betragen die Bedenken um den Etikettenschwindel beim Vertrieb von Nachhaltigen Anlagen gar knapp 60%. Rund die Hälfte (46%) der Befragten hat laut Studie Zweifel, ob die Risiken bei nachhaltigen Investitionen mess- und handelbar sind – das entspreche einem deutlichen Anstieg gegenüber 2020. Damals sagte das nur jeder Dritte (33%). Auch der Mangel an Transparenz (53%) wird als eines der Hauptprobleme erachtet. Die Kosten für die ESG-Integration in den Portfolio-Kontext wird in der Schweiz mit knapp 60% als das weitaus grössere Problem betrachtet. Das sei der zweithöchste Wert weltweit.

Im Vorfeld der UN-Klimakonferenz im November seien beinahe zwei Drittel (64%) der Anleger der Meinung, dass im "Stewardship" der fortschreitende Klimawandel und die Vermeidung fossiler Brennstoffe zu den wichtigsten Themen zählen. Der Fokus auf Umweltthemen war unter europäischen Anleger präsenter als bei nordamerikanischen und asiatisch-pazifischen (siehe Grafik unten).

Quelle: Schroders
Quelle: Schroders

Hinsichtlich der Renditeerwartung ist die Studie optimistisch. So rechnen 82% in den kommenden fünf Jahren mit jährlichen Renditen von mindestens 4%. In der Schweiz ist diese Erwartung mit 68% etwas tiefer. Schweizer Investoren seien demnach deutlich konservativer bezüglich künftiger Renditen als Anleger in anderen Ländern.

Befragt wurden für die Schroders Institutional Investor Study 2021 750 institutionelle Investoren, die insgesamt ein Vermögen von rund 26,8 Bio. USD verwalten.

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