Sarasin: Anlagemöglichkeiten tun sich auf

07.01.2009, 10:05 Uhr

Die Sarasin Gruppe erkennt in ihrem Strategieausblick einige ermutigende Anzeichen dafür, dass der Rauch des von der globalen Liquiditätskrise verursachten Infernos allmählich verfliegt.

Burkhard Varnholt, Chief Investment Officer, und Guy Monson, Vorsitzender des Investment Policy Committee, weisen in ihrem Strategieausblick auf die Verlangsamung verschiedener negativer Trends als Folge der starken staatlichen Einflussnahme hin. Auf der Grundlage der wirtschaftlichen Trends macht Sarasin sodann verschiedene Chancen in den verschiedenen Anlageklassen aus.

In den kommenden Monaten besteht ein Risiko, dass die globale Wachstumsverlangsamung, die im ersten Halbjahr 2008 noch in geordneten Bahnen verlief, in einen regelrechten Zusammenbruch münden könnte. Die Implosion von Lehman Brothers war eine deutliche Warnung in diese Richtung. Nach Auffassung von Sarasin werden aber die von der US-Notenbank und von Regierungen anderer Länder ergriffenen Massnahmen – darunter auch Bemühungen, die Kreditverfügbarkeit direkt zu beeinflussen – dieses Risiko mindern, denn sie wirken der Wachstumsverlangsamung entgegen. Zudem haben die in Aussicht gestellten nachhaltigen Interventionen bereits eine stabilisierende Wirkung. Auch besteht nach wie vor das Risiko einer Deflation, die sich jedoch nach Meinung von Sarasin nicht manifestieren wird.

Attraktive Renditen trotz geringem Risiko

Sarasin empfiehlt eine Reduzierung der Laufzeit bei festverzinslichen Anlagen sowie eine weitere Diversifizierung in Emissionen von Banken und anderen Instituten mit Staatsgarantie, deren kurzfristiges Risiko mit dem von Schatzbriefen vergleichbar ist, die aber attraktivere Renditen bieten. Sarasin empfiehlt die schrittweise Umschichtung von Staatsanleihen in vorrangige Banktitel und Unternehmensanleihen hoher Qualität, da diese derzeit als überzeugende langfristige Anlageklasse erachtet werden.

Tendenz zu Euro und Yen

Nachdem die Dollar-Nachfrage im Zuge rekordhoher Kapitalzuflüsse in die USA (die sich allerdings fast ausschliesslich auf Schatzbriefe kurzer Laufzeit sowie auf Einlagen bezogen) deutlich angestiegen ist, sich die US-Industrieproduktion weiter verschlechtert, die Zinsen nahe 0% liegen und die US-Notenbank weitere direkte Interventionen an den Bondmärkten in Aussicht gestellt hat, wendet sich Sarasin allmählich von ihrer USD-neutralen Strategie ab und ist nunmehr bereit, umfangreiche Positionen in EUR- und JPY-Portfolios abzusichern.

Aufgrund der ungewöhnlich deutlichen Währungsabwertung favorisiert Sarasin auf regionaler Ebene zunächst Grossbritannien und auf längere Sicht Japan. Die japanische Wirtschaft ist von den anderenorts zu beobachtenden Exzessen bisher grösstenteils verschont geblieben. Da sich das britische Pfund schneller und aggressiver abwertet als alle anderen wichtigen Währungen, dürften britische Unternehmen, die fast 65% ihrer Umsätze im Ausland erzielen, aussergewöhnlich hohe Wechselkursgewinne verbuchen können.

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