21.11.2019, 17:49 Uhr
RobecoSAM gibt das ESG Rating Business an S&P Global ab. Damit stockt die Ratingagentur im ESG-Bereich beachtlich auf.
Institutionelle Investoren halten auch in der Krise zu ihren erfahrenen Asset Allocation Manager. Dies ist eine der Haupterkenntnisse, welche Glenn Meyer, der für den jährlichen Sektorüberblick zuständige Analyst von Standard & Poors Fund Services, aus den zahlreichen durchgeführten Interviews zog. Der Bericht umfasst 100 Asset Allocation Fonds.
Risikomessung ist vergangenheitsbezogen, erklärte Meyer. Wenn sich die Märkte ändern, funktionieren rückwärtsgerichtete Risikomanagement-Instrumente nicht. Dies galt etwa auch für das Style Investing oder für eine geografische Diversifikation. Die einzigen Anlageklassen, die sich einigermassen positiv entwickelten, waren Cash Bonds und Staatsanleihen. Allerdings habe das Cash im Portfolio dazu beigetragen, dass die Renditen gegen Jahresende aufgrund der sinkenden Zinssätze drastisch fielen.
Selbst die bestperformenden Fonds verzeichneten 2008 negative Renditen und keiner der von Standard & Poors Fund Services befragten Fondsmanager zeigte sich mit der im vergangenen Jahr erzielten Performance zufrieden. Nur einige verzeichneten im Konkurrenzvergleich gute relative Renditen. Es handelt sich dabei um erfahrene Manager, die aus vergangenen Marktturbulenzen gelernt und rechtzeitig Massnahmen zum Kapitalerhalt ergriffen haben.
Das Funds-of-Funds-Team von Jupiter beispielsweise suchte ganz bewusst nach Fonds, gemanagt von erfahrenen Managern und mit einem guten Track Record in einem schwachen Marktumfeld. Derweilen konzentriert sich Dennis Stattman von BlackRock auf Fonds mit hohen Dollar-Verbindlichkeiten und auf die langjährige Expertise seines Investmentteams. Das Team hielt Anfang 2008 relativ hohe Cash-Positionen und war deshalb gut gegen die Abflüsse im zweiten Halbjahr gewappnet.
Es gibt Zeichen, dass vor allem institutionelle Investoren den erfahrenen Asset Allocation Managern die Stange hielten, führt Meyer weiter aus. Privatinvestoren haben demgegenüber verstärkt Gelder abgezogen und sich damit typisch prozyklisch verhalten, indem sie auf dem Höhepunkt des Zyklus investierten und am Tiefpunkt wieder ausstiegen. Mit einem Blick auf die Zukunft erwähnte Meyer, wie wichtig es ist, dass Investoren genügend Informationen über jene Asset Allocation Fonds erhalten, in die sie zu investieren gedenken. Es gehe vor allem darum, die Komplexität von Multi-Asset Fonds zu verstehen, bevor eine Investition erfolgt.
Wir werden weiterhin grossen Wert darauf legen, den Risikomanagement-Prozess der unterschiedlichen Fondsmanager im Detail zu analysieren, schliesst Meyer. Dies hat sich vor allem vor dem Hintergrund vergangener Erfahrungen als wichtig erwiesen, da eine akkurate Messung historischer Risikoparameter nicht zwangsläufig dazu führt, dass die Risiken in einem Portfolio auch tatsächlich vermieden werden können.
Den vollständigen Asset Allocation Sektorüberblick finden Sie hier (in Englisch).