25.11.2024, 14:58 Uhr
Laut Mitteilung hat Robeco seine ersten aktiven börsengehandelten Fonds an der SIX Swiss Exchange notiert. Die aktiven ETFs waren seit dem 15. Oktober an der Frankfurter Börse notiert, weitere europäische...
In seinem wirtschaftlichen Ausblick für 2025 prognostiziert Robeco ein weiteres schwieriges Jahr für die Weltwirtschaft. Die US-Wirtschaft zeige sich trotz einer Abkühlung des Verbrauchs weiterhin widerstandsfähig. «Andere Regionen – vor allem Europa und China – kommen zwar aus der Talsohle heraus, stehen aber weiter unter langfristigem Druck.»
Robeco geht laut Mitteilung im Basisszenario davon aus, dass das Wachstum in den USA im Jahr 2025 nachlassen wird, gedämpft durch eine Abkühlung des Verbrauchs und höhere Zölle. Dennoch bleibe sowohl die Fiskal- als auch die Geldpolitik prozyklisch. Für das reale BIP wird ein Wachstum von 1,7 Prozent erwartet, was eine leichte stagflationäre Tendenz widerspiegelt, da die Inflation etwas über dem Konsens liegt.
Der europäische Konsum könnte laut Ausblick einen bescheidenen zyklischen Aufschwung erleben, die durch eine Lockerung der Kreditvergabebedingungen und verstärkte fiskalpolitische Impulse unterstützt wird, während Chinas Konjunkturmassnahmen voraussichtlich einige Abwärtsrisiken ausgleichen werden, ohne den desinflationären Druck umzukehren.
In einem optimistischeren Bullenszenario könnten synchrone Lockerungsmassnahmen der Zentralbanken und eine stetige Desinflation zu einem stärker als erwarteten globalen Wachstum führen. Da das Wachstum des US-Konsums über seinem langfristigen Trend liegt und stabile Energiemärkte die Inflation in Schach halten, könnte dieses Umfeld einen weltweiten wirtschaftlichen Aufschwung begünstigen. Sollten die Handelsspannungen zwischen den USA und China nachlassen, würden das Vertrauen der Unternehmen und Investitionen gestärkt, wovon sowohl die Aktienmärkte als auch die Schwellenländer profitieren würden.
Im Bärenszenario geht Robeco von einem turbulenten Umfeld aus, in dem steigende Zölle, geopolitische Spannungen und hohe Militärausgaben zu einem weltweiten stagflationären Druck führen. Der daraus resultierende Inflationsanstieg würde die Anleihenmärkte und Unternehmensinvestitionen durcheinander bringen, wobei die US-Verbraucher die Hauptlast der steigenden Zollkosten zu tragen hätten.
Peter van der Welle, Multi-Asset Strategist bei Robeco, sagt: «Die Möglichkeit einer stagflationären Wendung, die sich aus der Handelspolitik ergibt, könnte sich als starke Gegenströmung in einer ansonsten resilienten US-Wirtschaft erweisen. In unserem Ausblick für 2025 erläutern wir, wie sich das Momentum im heutigen datengestützten Umfeld schnell umkehren kann, was die Notwendigkeit einer flexiblen Multi-Asset-Allokation unterstreicht.»
Robeco geht davon aus, dass US-Aktien ihren Aufwärtstrend fortsetzen werden, wobei der S&P 500 nach einem Jahr mit starker Performance erhöhte Bewertungen widerspiegelt. Die Marktstimmung könnte sich jedoch abrupt ändern, wenn sich die makroökonomischen Szenarien ändern. Deshalb sei ein diversifiziertes und dynamisches Portfoliomanagement wichtig. Der Ausblick von Robeco rät zur Vorsicht bei High-Yield-Anleihen, wo die Spreads eng sind, während Investment-Grade-Unternehmensanleihen in Euro im Vergleich zu den USA attraktiver erscheinen. Mit Blick in die Zukunft rechnet Robeco damit, dass sich verändernde makroökonomische Daten, die US-Handelspolitik und die globalen Liquiditätsbedingungen 2025 auf die Renditen der Anlageklassen auswirken werden.
Mit Blick auf das Jahr 2025 wird im Ausblick von Robeco auf Sustainable Investing die Resilienz langfristiger Nachhaltigkeitstrends, trotz kurzfristiger Unsicherheiten, hervorgehoben. Die anhaltenden wirtschaftlichen Herausforderungen könnten einige Unternehmen und Anleger dazu veranlassen, der Nachhaltigkeit kurzfristig weniger Priorität einzuräumen.
Der allgemeine Kurs zur Dekarbonisierung bleibt jedoch bestehen. Während in den USA die Unterstützung für Nachhaltigkeitsinitiativen unter der neuen Regierung kurzfristig nachlassen könnte, bieten verschärfte ESG-Vorschriften und das anhaltende Engagement für umweltfreundliche Industrien in Europa eine solide Grundlage für nachhaltige Anlagen. Trotz eines gewissen Gegenwind wird davon ausgegangen, dass das Momentum zur Erreichung der weltweiten Ziele für nachhaltige Entwicklung über 2025 hinaus anhält.
Rachel Whittaker, Head of Sustainable Investment Research bei Robeco, kommentiert: «Trotz kurzfristiger Herausforderungen bleibt der Übergang zu einer nachhaltigeren Weltwirtschaft ein wichtiger Faktor des langfristigen Wachstums. Das regulatorische und politische Umfeld in Europa ist nach wie vor förderlich, und zukunftsorientierte Anleger sind gut positioniert, um kurzfristige Unsicherheiten effektiv zu bewältigen.»