Im Sog des Zinsanstiegs steigerte Raiffeisen den Gewinn im ersten Halbjahr um 26 Prozent auf 701 Mio. Franken. (Bild: Shutterstock.com/Marlon Trottmann)
Raiffeisen Schweiz hat im ersten Halbjahr, wie viele andere Banken auch, vom Zinsanstieg profitiert. Sowohl bei den Hypotheken als auch bei den Kundengeldern legte das Institut weiter zu. Der Geschäftserfolg, das operative Ergebnis einer Bank, wuchs um knapp 44 Prozent auf 894 Mio. Franken. Der Reingewinn stieg um 26 Prozent auf 701 Mio. Franken.
23.08.2023, 09:07 Uhr
Redaktion: AWP
Raiffeisen Schweiz sei in allen Ertragspositionen gewachsen, während man weiter in die Weiterentwicklung der Bank investiert habe, fasst Geschäftsleiter Heinz Huber zusammen. Er betont: «Der Gewinn verbleibt zu über 90 Prozent im Unternehmen und macht uns zu einer stabilen und sicheren Bank.»
Besonders im Zinsgeschäft, dem Hauptertragspfeiler der inzwischen zweitgrössten Bankengruppe der Schweiz, ist der Erfolg brutto deutlich um 27 auf 1,55 Mrd. Franken gestiegen. Treiber war der Bank zufolge in erster Linie die von der Nationalbank eingeleitete Zinswende. Im Umfeld steigender Zinsen hat sich die Zinsmarge erheblich verbessert.
Rentabilität deutlich verbessert
Aber auch der Erfolg aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft nahm zu und wuchs um 4 Prozent auf 311 Mio. Franken. Das Handelsgeschäft verbuchte ein Plus von 5 Prozent auf 133 Mio.
Dem Gesamtertrag von 2,04 Mrd. Franken (+21%) stand ein Geschäftsaufwand von 1,03 Mrd. (+7%) gegenüber. Das Kosten-Ertrags-Verhältnis hat sich damit um 6,6 Prozentpunkte auf 50,6 Prozent verbessert.
Hypothekargeschäft brummt
Weiterhin kann sich Raiffeisen auf ein stetiges Wachstum im Hauptgeschäft verlassen: Das Hypothekarvolumen wuchs in der ersten Jahreshälfte um 1,7 Prozent auf 207 Mrd. Franken. Damit legte die Bank auf Marktniveau zu und verteidigte den Marktanteil aus dem vergangenen Jahr von 17,6 Prozent.
Die Kundeneinlagen sind trotz einer rückläufigen Gesamtmarktentwicklung um 850 Mio. (+0,4%) auf 206 Mrd. Franken gestiegen. Seit Anfang Jahr flossen der Gruppe in den Depots Nettoneugelder von 1,8 Mrd. Franken zu. In nur sechs Monaten wurden rund 16'600 Depots eröffnet, und die verwalteten Kundenvermögen stiegen um 1,8 Prozent auf 247 Mrd. Franken.
Hohe Eigenmittel
Dank dem guten operativen Resultat wurden die Reserven für allgemeine Bankrisiken um 50 Mio. Franken geäufnet und die Eigenmittel und verlustabsorbierenden Mittel auf 24,3 Mrd. Franken weiter gestärkt, wie Raiffeisen bekanntgibt. Die risikogewichtete Quote zum Verlustpuffer TLAC (Total Loss-Absorbing Capacity) nahm seit Ende 2022 um 0,6 auf 25,5 Prozent zu.
Fürs volle Jahr gibt sich Raiffeisen zuversichtlich und erwartet in einem aufgrund «steigender Rezessionsgefahren und anhaltender, geopolitischer Unsicherheiten herausforderndem Marktumfeld» ein über dem Vorjahr liegendes Ergebnis.
Nochmals ein Zinsschritt im September?
Dabei sei im September wohl noch mit einer weiteren, möglicherweise vorläufig letzten Leitzinserhöhung durch die SNB zu rechnen, teilt die Bank mit.
Derweil dürfte die zuletzt immer noch hohe Preisdynamik im Markt für selbstgenutztes Wohneigentum allmählich abnehmen. Zugleich sei an den Kapitalmärkten mit einer höheren Volatilität zu rechnen.
Trotz der laufenden Integration der Credit Suisse in die UBS suchen beide Banken weiterhin Personal. Die Zahl der auf ihren beiden Webseiten ausgeschriebenen Jobs ist derzeit allerdings tiefer als noch im Frühling.
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