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FIDLEG so rasch wie möglich durchwinken

Marco Chinni, CEO von Primecoach
Marco Chinni, CEO von Primecoach

Im Gegensatz zu der EU, die mit MiFID schon längst den Anlegerschutz modernisiert hat, dürften Schweizer Asset-Manager noch für einige Jahre mit Regulierungsfragen beschäftigt sein, erklärt Marco Chinni, Partner und CEO von Primecoach.

02.09.2014, 10:12 Uhr

Redaktion: jod

Während die Asset Management-Industrie im Ausland nach der Gesetzesschwemme der vergangenen sechs Jahre allmählich wieder auf kundenorientierte Wachstumsstrategien umstellen kann, dürften die Schweizer Vermögensverwalter noch für einige Jahre mit Regulierungsfragen beschäftigt sein. Wer mit der ausländischen Konkurrenz mithalten will, steht vor grossen Herausforderungen.

Am nächsten G20-Gipfel im November ist erstmals seit Ausbruch der Finanzkrise im Jahre 2008 Wirtschaftswachstum als Thema traktandiert. Konjunkturstimuli und Finanzmarktregulationen sind zwar nach wie vor wichtige Diskussionspunkte. Doch die Gesetzesschwemme hat im Ausland ihren Zenit erreicht, so dass die Finanzunternehmen allmählich wieder Wachstumsstrategien andenken und implementieren können.

Doch gerade bezüglich Finanzmarktregulation hinkt die Schweiz weit hinter dem Ausland hinterher. „Während die EU mit der Markets in Financial Instruments Direktive MiFID schon längst den Anlegerschutz modernisiert hat, dürfte sich die Einführung des Schweizer Finanzdienstleistungsgesetz FIDLEG noch Jahre hinausschieben“, warnte Marco Chinni, CEO von Primecoach, an seinem traditionellen Herbstanlass in Zürich. „Dies ist ein weiterer Bremsklotz für den Finanzplatz Schweiz, der sich als globaler Asset Managementmarkt etablieren möchte“, gibt der CEO von Primecoach zu bedenken. Während sich die ausländischen Konkurrenten wieder vermehrt ihren Kunden widmen können und den Geist frei machen können für innovative Lösungen, müsse sich die Vermögensverwalter in der Schweiz leider noch lange mit regulatorischen Fragen beschäftigen.

Damit der Asset Management-Platz Schweiz nicht noch mehr ins Abseits gerät, muss rasch agiert und die Aufholjagd intensiviert werden. So empfiehlt Chinni den Politikern und Regulatoren, das FIDLEG so rasch wie möglich durchzuwinken, da es eh eine entsprechende Regulierung braucht, um den Anschluss an die EU-Richtlinien zu gewährleisten. Den einzelnen Marktteilnehmern rät er, die Implementation der neuen Regulierungen schon jetzt vorzubereiten und bereits Geschäftsstrategien zu entwickeln, welche auf Wachstum und Expansion ausgerichtet sind. Gerade kleinere Marktteilnehmer stehen hier vor dem Problem knapper Personalressourcen. Immer wieder beobachtet Chinni, dass Abläufe auf bestehende Mitarbeiter ausgerichtet sind statt auf knallharte strategische Ziele. Mit dem Beizug externer Berater können derartige Fehler vermieden und die Anpassungsprozesse beschleunigt werden. Ausserdem muss das operationelle Setup an die neuen Regulationen und Strategien angepasst und optimiert werden. „Nur wer ohne Reibungsverluste produziert und nur wer seine Governance- und Compliance-Prozesse im Griff hat, ist fit für die Zukunft“, bekräftigt Chinni.

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