03.12.2024, 10:52 Uhr
Die auf Private-Equity Investments spezialisierte Partners Group übernimmt mit der Empira Group eine grosse Immobilien-Plattform. Empira verfügt über ein Portfolio von Wohnimmobilien in Europa und den USA mit einem...
Der Vermögensverwalter Partners Group hat 2024 die Neugelder gesteigert, die Erwartungen hingegen verfehlt. Für Wachstum im laufenden Jahr äussert sich das Unternehmen zuversichtlich.
Die Kapitalzusagen von Kunden des Zuger Asset Managers beliefen sich 2024 auf 22 Mrd. Dollar verglichen mit 18 Mrd. im Vorjahr (+22 Prozent). Die Neugelder lagen damit ungefähr in der Mitte der Unternehmensprognose von 20 bis 25 Mrd. Dollar.
Die verwalteten Vermögen erreichten per Ende Jahr 152 Milliarden nach 149 Milliarden Ende Juni. Analysten hatten die Assets under Management im Durchschnitt etwas höher bei 156 Mrd. Dollar gesehen.
Insbesondere Evergreen-Fonds seien erfolgreich gewesen und hätten im vergangenen Jahr mit rund 8 Mrd. Dollar an Kapitalzusagen das jemals stärkste Fundraising erzielt, verlautet Partners Group. Das sei vor allem getrieben durch das Wachstum des Geschäfts mit Privatkunden, dem der Vermögensverwalter signifikantes Wachstumspotential zuschreibt. Die Kunden der Private-Equity-Gesellschaft sind vornehmlich institutionelle Anleger.
"Evergreens" sind Investmentfonds, welche nicht auf eine bestimmte Laufzeit beschränkt sind und bei denen es durch die Wertsteigerung zu Auszahlungen kommt. Dadurch ergibt sich ein breiterer und einfacherer Zugang. Das Ziel, reichen Privatpersonen den Zugang zu Portfolios eigentlich professioneller Kunden zu ermöglichen, steht auch im Zusammenhang mit der Partnerschaft mit Blackrock, die im September 2024 angekündigt wurde.
Im vergangenen Jahr wurde zudem die neue Asset-Klasse «Royalties», d.h. Lizenzgebühren, eingeführt. Royalties sind vertraglich abgemachte Zahlungen an den Besitzer eines Vermögenswerts, die eine Drittpartei für die Nutzung entrichten muss.
In der Regel erhält der Besitzer einen Umsatzanteil vom Ertrag. Der Bereich machte 2024 lediglich ein Prozent der Kapitalzusagen aus, die verwalteten Vermögen werden mit 0,2 Mrd. beziffert.
Derweil habe sich das Transaktionsumfeld im zweiten Halbjahr weiter verbessert. Der Markt komme langsam wieder zurück zu normalen Aktivitätsleveln der Kunden, erläutert CEO David Layton.
Investiert wurden im vergangenen Jahr 22 Mrd. Dollar, nachdem es 2023 lediglich 13 Mrd. waren. 18 Mrd. flossen indes über Verkäufe und den Ausstieg aus Beteiligungen in die Kassen, nach 12 Mrd. im Vorjahr.
Partners Group kündigte zudem bereits einige hochkarätige Exits an, die sich 2025 positiv auf das Ergebnis auswirken würden. Für das Geschäftsjahr rechnet die Gruppe insgesamt mit einem weiteren Neugeldzufluss und geht von Kapitalzusagen von 26 bis 31 Mrd. Dollar aus. Die Prognose ist damit deutlich optimistischer als noch zuletzt.
CEO David Layton sieht neue Wachstumsmöglichkeiten in der Kooperation mit dem weltgrössten Asset-Manager BlackRock. Partners Group ist dadurch in der Lage, reiche Privatkunden in den USA als Investoren für ihre Fonds zu gewinnen. Layton sei, wie «Finanz und Wirtschaft» schreibt, zudem offen für Übernahmen.
Mit den Resultaten nicht ganz zufrieden zeigen sich die Anleger. Die Aktien von Partners Group eröffneten am Mittwoch 2,7 Prozent tiefr auf 1251.50 Franken (seit Jahresbeginn +1,1 Prozent).