19.11.2024, 11:51 Uhr
Die Versorgungsanstalt des Bundes und der Länder (VBL) aus Deutschland hat gemäss Mitteilung Nordea Asset Management (NAM) mit einem Mandat in Höhe von 1,25 Milliarden Euro beauftragt. Dieses europäische...
Werden an der UN-Klimakonferenz in Glasgow griffige Klimaschutzmassnahmen beschlossen, könnte dies laut Eric Pedersen von Nordea Asset Management auf die Bewertung emissionsintensiver Industrien Auswirkungen haben. Vorreiter im Klimaschutz dürften profitieren.
Vor sechs Jahren wurde das Pariser Klimaabkommen verabschiedet. Insgesamt 194 Staaten und die Europäische Union haben das Übereinkommen inzwischen unterzeichnet – nach dem Ausstieg unter Ex-Präsident Donald Trump sind nun auch die USA wieder dabei. Daraus dürfte sich gemäss der Einschätzung von Nordea Asset Management breitere Unterstützung für Massnahmen zum Klimaschutz ergeben.
Auch sonst geht einiges mit Blick auf den Klimaschutz: Die Europäische Kommission hat die Verordnung über die Offenlegung von Informationen über nachhaltige Finanzprodukte (SFDR) umgesetzt. Vermögensverwalter und andere Finanzmarktteilnehmer müssen nun verbindliche ESG-Offenlegungspflichten einhalten. Und neben Unternehmen, Städten und Finanzinstituten setzen sich immer mehr Länder als Ziel, die Emissionen bis Mitte des Jahrhunderts auf null zu reduzieren.
CO2-Steuern dürften an der UN-Klimakonferenz in Glasgow deshalb ein heiss debattiertes Thema werden, prognostiziert Eric Pedersen, Head of Responsible Investments bei Nordea AM: "Und obwohl niemand genau sagen kann, wann die emissionsintensiven Industrien neubewertet werden, sollten die Entwicklungen genau beobachtet werden. Die Debatte rund um die Kohlenstoffsteuer dürfte Bewegung in die Angelegenheit bringen."
Neben höheren CO2-Steuern erhofft sich Pedersen von der UN-Klimakonferenz unter anderem auch die schrittweise Abschaffung von Subventionen für fossile Brennstoffe sowie regulatorische Massnahmen zur beschleunigten Stilllegung von Kohlekraftwerken. Laut Elin Norig, ESG-Analystin bei Nordea AM, sei der Kohleausstieg in der Stromproduktion denn auch eine der wichtigsten Massnahmen, um die Pariser Klimaziele zu erreichen.
Der Übergang zu einer nachhaltigeren Zukunft müsse aber gerecht vonstattengehen, betont Pedersen: "Die durch die Dekarbonisierung der Weltwirtschaft verursachten Verwerfungen sollten so gering wie möglich gehalten werden und benachteiligte Gruppen dürfen davon nicht unverhältnismässig stark betroffen sein."
Pedersen geht davon aus, dass die Anlegergemeinde den Netto-Null-Umstieg mit historisch beispiellosen Kapitalströmen unterstützen wird, sofern an der Klimakonferenz griffige Massnahmen beschlossen werden. Beispielsweise gebe es nicht nur bei den sauberen Technologien und nachhaltiger Infrastruktur, den sogenannt offensichtlichen grünen Sektoren, interessante Anlagechancen. Auch in der gesamten Weltwirtschaft könnten Anlegerinnen und Anleger von attraktiven Renditen profitieren und gleichzeitig einen Beitrag zum Klimaschutz leisten.
"Märkte, in denen die klimapolitischen Ambitionen deutlich höhergesteckt werden, sollten unmittelbare Auswirkungen auf die Investitionsströme feststellen können. Unternehmen, die heute der Klimapolitik voraus sind, werden davon profitieren, während es Nachzügler schwer haben werden", erklärt Pedersen.
Gleichzeitig bestehe aber das Risiko, dass einige Länder nach wie vor zu laxe Klimaschutzmassnahmen haben werden. Das dürfte Unternehmen ohne konkreten Plan für eine nachhaltigere Zukunft zugutekommen. Doch längerfristig erwartet Pedersen, dass die sich verändernden Nachfragemuster der Verbraucherinnen und Verbraucher auch in diesen Märkten die Vorzeigeunternehmen in Sachen Klimaschutz begünstigen werden.