15.10.2018, 11:14 Uhr
Die neuen Co-Heads of Credit sollen die Verantwortung für das tägliche Portfoliomanagement von Man Numeric übernehmen und ihr Know-How aus dem quantitativen Bereich einbringen.
Vermögensverwalter können es sich nicht leisten, falsch zu liegen, wenn die grosse Masse richtig liegt, da sie sonst oft ihren Job verlieren und damit im schlimmsten Fall sogar ihre Karriere riskieren. Deshalb schwimmen viele von ihnen einfach mit dem Strom. Die Folge davon: Es werden für die Kunden nicht immer die bestmöglichen Anlageentscheide getroffen, schreibt Jeremy Grantham, Gründer und Chefstratege bei GMO, in seinem neusten Quarterly Letter.
Das Risiko, einen grossen Markttrend zu verpassen, ist ein Risiko, das ein Vermögensverwalter nicht eingehen kann. Denn anstelle von Keynes bekanntem Sprichwort "Märkte können sich länger irrational verhalten als Investoren solvent bleiben können", gilt heute eher die Abwandlung davon: "Märkte können sich länger irrational verhalten als Kunden Geduld haben."
Der Herdeneffekt treibt die Preise an den Märkten an und führt zu Ineffizienzen. Die kurzfristige Preisveränderung überschätzt die wahre Bewertunsgveränderung massiv, denn zwei Drittel der in die heutigen Marktpreise einfliessenden Bewertung eines Unternehmens liegen mehr als 20 Jahre in der Zukunft. Die Märkte gehen jeweils eher davon aus, die Rendite könne bereits in den nächsten 5 Jahren oder sogar 5 Monaten realisiert werden.
So sind die Marktpreise kaum durch die zu Grunde liegenden Fundamentaldaten gerechtfertigt. Denn über die Zeit betrachtet ist das Wachstum des BIP erstaunlich stabil, ebenso die faire Marktbewertung. In zwei Dritteln der Zeit liegen die Trendabweichung von BIP-Wachstum und fairer Marktbewertung bei winzigen +/- 1 %, die tatsächlichen Marktschwankungen betragen hingegen +/- 19 %. Die Aktienmärkte bewegen sich also 19-mal stärker als durch die Fundamentaldaten gerechtfertigt ist.