10.09.2019, 12:26 Uhr
Lyxor lanciert vier neue ETF auf Zinskurven in Europa, die eine Positionierung zu antizipierten Veränderungen der Zinsstrukturkurven von US-Staatsanleihen und Bundesanleihen ermöglichen.
Gemäss Philippe Ferreira von Lyxor spiegelt sich in der Short-Positionierung die Abkehr der Bank of England von ihrer bisherigen restriktiven Haltung wider.
Als EU-Politiker in der vergangenen Woche spät am Abend über die zukünftige Mitgliedschaft von Grossbritannien in der Europäischen Union diskutierten, gingen die Finanzmärkte auf Nummer sicher. Anhand eigener Daten über die Positionierung von Hedgefonds hat man bei Lyxor festgestellt, dass CTA- und Global-Macro-Strategien nennenswerte Short-Positionen im GBP gegenüber dem USD besitzen.
In der Short-Positionierung dieser Strategien spiegelt sich die Abkehr der Bank of England (BoE) von ihrer bisherigen restriktiven Haltung wider. Zusammen mit der schwachen britischen Industrieproduktion hat der Desinflationsdruck zu dem Wandel der BoE beigetragen. Die Hedgefondspositionierung von CTAs stellt definitionsgemäss keine Wette auf einen Brexit dar. Gemäss den Stichproben von Lyxor sind die meisten CTAs trendfokussierte Fonds und folgten dem allgemeinen Abwärtstrend.
Nervosität am Markt
Doch der drastische Anstieg der einjährigen implizierten Volatilität bei GBP/USD, die zum ersten Mal seit der grossen Marktstörung im Sommer 2011 über 11 kletterte, deutet auf Nervosität am Markt hin. Im Laufe des Februars konnte man beobachten, dass Global-Macro-Manager ihre Short-Positionen im GBP gegenüber dem USD erhöht haben (siehe Diagramm im PDF, Seite 1). Auch wenn die Short-Position insgesamt gemässigt erscheint, bestehen grosse Unterschiede. Die aggressivste Position ist auf einen grossen Global-Macro-Fonds mit einer Netto-Short-Position von annähernd -45% seines Nettovermögens zurückzuführen. Bei den CTAs ist der aggressivste Fonds ebenfalls eine sehr bedeutende Grösse mit einer Netto-Short-Position von annähernd -20% seines Nettovermögens.
Neben den Entwicklungen in Bezug auf die Hassliebe zwischen Grossbritannien und EU kam es an den Finanzmärkten in dieser Woche zu einer willkommenen Rally. Dies ist Ausdruck der Besserungen bei drei wesentlichen Bedenken: i) Der Ölschwemme auf der Angebotsseite könnte Einhalt geboten werden, weil grosse Ölproduzenten ihre Absicht bekundet haben, die Förderung einzufrieren, ii) die chinesischen Behörden scheinen wieder im Spiel zu sein, was Hoffnungen auf eine kontrollierte Landung weckt, und iii) die gesamtwirtschaftlichen Daten aus den USA deuteten schliesslich darauf hin, dass das Land den schlimmsten Teil der industriellen Rezession vielleicht hinter sich hat. Im Hedgefonds-Segment sorgte dies für eine Outperformance von Event Driven und L/S Equity Long Bias sowie eine Underperformance von Global Macro. Interessanterweise erwiesen sich CTAs trotz des Sprungs bei den Ölpreisen sowie der Erholung bei Aktien und Anleihenrenditen als widerstandsfähig.