12.12.2024, 08:22 Uhr
Die Finanzmarktaufsicht Finma schliesst ein Verfahren gegen den Derivate-Spezialisten Leonteq im Zusammenhang mit dem Vertrieb von Produkten ab. Sie spricht von einem schweren Verstoss und zieht Gewinne von mehr als 9...
Der Derivate-Spezialist Leonteq rechnet mit einem massiven Gewinneinbruch. Die Anleger schicken die Aktie auf Talfahrt.
Das Unternehmen publizierte überraschend ein Business Update nach elf Monaten und revidierte dabei den Ausblick. So wird im Gesamtjahr 2023 mit einem Reingewinn zwischen 10 und 20 Millionen Franken gerechnet, inklusive positiver Steuereffekte. Im Vorjahr lag dieser Wert noch bei über 156 Millionen.
Bisher lautete die Prognose für das Geschäftsjahr 2023 auf 40 bis 70 Millionen Franken für den Gewinn vor Steuern. Im Vorjahr erwirtschaftete das Unternehmen noch einen Gewinn vor Steuern in der Höhe von gut 193 Millionen Franken.
Insbesondere das Handelsgeschäft wird das Vorjahresergebnis massiv unterschreiten. So hat Leonteq nach elf Monaten ein normalisiertes Handelsergebnis von ungefähr 30 Millionen Franken erzielt, inklusive positive Beiträge aus Hedging- und Treasury-Aktivitäten. Im Vorjahr lag diese Ziffer noch bei 237 Millionen.
Die Aktie von Leonteq fällt im frühen Handel bis 14 Prozent auf 33,70 Franken. Das ist der tiefste Stand seit Anfang Dezember 2000. Die Aktie hat in diesem Jahr fast 30 Prozent verloren. Die Aktien, die 2015 noch zu Kursen von über 220 Franken gehandelt wurden, haben sich seit ihrem Absturz bis auf gut 25 Franken im Jahr 2017 kaum mehr erholt.
Die ersten elf Monate des Jahres 2023 seien geprägt gewesen von Inflationsdruck, zunehmenden geopolitischen Unsicherheiten und einem deutlichen Rückgang der Marktvolatilität, schreibt Leonteq in der Mitteilung. Diese habe im November 2023 gar einen Jahrestiefstand erreicht. Leonteq betont gleichzeitig, dass beim Vergleich beachtet werden müsse, dass die Performance im Vorjahr «aussergewöhnlich stark» ausgefallen sei.
Zudem habe Leonteq wie angekündigt 2023 die jährlichen Investitionen in wichtige Wachstumsinitiativen um rund 50 Prozent auf etwa 30 Millionen Franken ausgeweitet.
Trotz des herausfordernden Marktumfelds sei das Kundengeschäft in den ersten elf Monaten des Jahres 2023 solide geblieben, heisst es weiter. So hätten die Kundentransaktionen gegenüber dem Vorjahr um 12 Prozent zugenommen und die Anzahl der emittierten Produkte um 34 Prozent. Aufgrund geringerer durchschnittlicher Ticketgrössen sei das Transaktionsvolumen auf der Plattform und der Kommissions- und Dienstleistungsertrag im Vergleich zum Vorjahreszeitraum allerdings relativ stabil geblieben.
Die detaillierten Jahreszahlen wird Leonteq am 8. Februar 2024 publizieren.