Luxus in Asien hat seinen Preis

Die Kosten für ein Leben in Luxus für sehr vermögende Privatpersonen in Asien steigen weiterhin überdurchschnittlich. Es findet aber ein Wandel von Prestige zu Qualität statt, wie Julius Bär im neusten Wealth Report schreibt.

04.06.2013, 08:33 Uhr

Redaktion: cw

„Es zeigt sich immer deutlicher, dass sich Asien als Motor für Wachstum und Vermögensbildung von den reifen Volkswirtschaften abgekoppelt hat. Vor allem China erklimmt immer höhere Stufen der Wertschöpfungskette. Wir erwarten, dass sich die Anzahl HNWIs in Asien (mit Ausnahme Japans) von geschätzten 2,17 Millionen im Jahr 2013 auf mindestens 2,82 Millionen im Jahr 2015 erhöhen wird”, kommentierte Stefan Hofer, Emerging Markets Economist und federführender Autor des Berichts.

Der Julius Baer Wealth Report 2013 stellt einen schnellen Wandel im Bereich des Luxuskonsums fest: Vergleichsweise günstige Produkte im Index wie Wein, Zigarren und Uhren werden häufiger gekauft und immer weniger als „einmaliger“ Luxus verstanden. Zugleich weichen Marken- und Prestige-Käufe zunehmend einer Fokussierung auf vertretbare Preise und Qualität. Dies lässt insbesondere in Bezug auf China erwarten, dass sich der Luxusmarkt zu Ungunsten einiger der etablierten Marktführer entwickeln dürfte.

Wie schon 2012 wurde auch im laufenden Jahr der stärkste Anstieg bei den Kosten für eine universitäre Ausbildung verzeichnet; mehr als 30% über alle Märkte hinweg. Dies wirft für Bewerber und ihre Eltern wichtige Fragen auf, die über die steigenden Kosten hinausgehen. Den zweithöchsten Anstieg gab es bei hochwertigen Weinen, deren Preise sich in allen Märkten um durchschnittlich 16% erhöhten. Gemessen in US-Dollar (11%) und lokaler Währung (16.7%) war der stärkste Anstieg bei den Kosten für Luxusgüter und -dienstleistungen gegenüber dem Vorjahr in Mumbai zu beobachten. Insgesamt stieg der Julius Baer Lifestyle Index 2013 um 8%.

Der zum dritten Mal veröffentlichte Julius Baer Wealth Report zu Asien bietet eine umfassende Analyse der HNWI-Landschaft der Region. Bislang wurden dabei Hongkong, Singapur, Schanghai und Mumbai berücksichtigt. In diesem Jahr sind neue Städte hinzugekommen, so dass erstmals auch die Kosten für Luxusgüter und -dienstleistungen in Manila, Jakarta, Seoul, Taipeh, Kuala Lumpur, Bangkok und Tokio miteinander verglichen werden.

„Die japanische Wirtschaft befindet sich an einem Scheideweg. Nachdem seit September 2012 tiefgreifende Änderungen vollzogen wurden, wird in diesem Jahr erstmals auch Tokio in dem Bericht erfasst. Nach unseren Schätzungen leben in Japan, in US-Dollar gemessen, derzeit 2,1 Millionen HNWIs. Im Gegensatz zu anderen Volkswirtschaften in Asien, für die in den Prognosen des Berichts eine Aufwertung ihrer Währungen eingerechnet ist, gilt für Japan, dass die wirtschaftliche Wiederbelebung kurzfristig die Folge der Yen-Schwäche ist. Trotzdem steigt unsere Zuversicht, dass Japan das Joch der Deflation abwerfen und mittelfristig weiteren Wohlstand generieren kann”, sagte Stefan Hofer zu den neusten Daten.

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