04.04.2024, 12:40 Uhr
Per 1. April hat J.P. Morgan Asset Management Hermann Pfeifer zum Leiter für Deutschland, Österreich, Zentral- und Osteuropa sowie Griechenland ernannt. Er wird an Christoph Bergweiler berichten, der vor einem Jahr...
Die zehnte Investor Confidence-Studie von JPMorgan Asset Management in der Schweiz kommt zu dem Ergebnis, das die sinkende Kaufbereitschaft auch die steigende Vorsicht der Privatinvestoren anzeigt.
Mit den Aktienkursen stieg Anfang Juni die Börsenbegeisterung der Privatanleger: Der Anteil der Optimisten, die an weiterhin steigende Kurse in den nächsten sechs Monaten glauben, stieg im Juni um fast 5 Prozentpunkte auf 73,2 Prozent. Das sind fast drei von vier Privatanleger in der Schweiz. Dass am 1. Juni sowohl der Schweizer Standardindex SMI als auch der breiter aufgestellte SPI neue Rekordmarken erreichten, honorieren die Befragten der aktuellen JPMAM Investor Confidence-Studie mit dem zweithöchsten jemals erreichten Optimismuswert, unterstreicht Roland Vogel, Leiter von JPMorgan Asset Management in der Schweiz die aktuellen Ergebnisse. Parallel sank der Anteil der Börsen-Pessimisten um 2,5 Prozentpunkte auf 11,0 Prozent. Die JPMorgan Asset Management Investor Confidence-Studie wurde im März 2007 bereits zum zehnten Mal in der Schweiz durchgeführt. Die Fondsgesellschaft ermittelt mit dieser vierteljährlichen Befragung die MarktÂeinschätzungen und Kaufabsichten privater Anleger in verschiedenen europäischen Ländern.
Männliche Befragte sind wieder überdurchschnittlich positiv gestimmt
Aufgrund der grossen Anzahl der Optimisten und dem rückläufigen Anteil der BörsenÂskeptiker hat sich auch der Schweizer JPMorgan Asset Management Investor Confidence-Gesamtindex wieder erholt. Nach einem leichten Einbruch im März, als kurzfristige Marktkorrekturen für eine erhöhte Volatilität sorgten, stieg er nun von 6,7 auf 8,0.
Nachdem bei der März-Befragung zum ersten Mal in der Historie des Index die weiblichen Befragten optimistischer als die Männer waren, haben aktuell wieder die Herren das grössere Vertrauen in die Börsenentwicklung. Ihr Indexwerte stieg um beachtliche 2,2 Prozentpunkte auf 8,9. Der Wert der weiblichen Befragten stagnierte dagegen bei 6,8.
Regional lässt sich ein gegenläufiges Ergebnis beobachten: In der französischen Schweiz, die bei der letzten Befragungen im März als einzige Region einen steigenden Indexwert verzeichnete, sinkt die Stimmung aktuell. Mit einem Wert von 8,3 (nach 9,1 im Mai) sind die Privatanleger der Romandie aber immer noch am besten gestimmt. In allen anderen Regionen legte der JPMorgan Asset Management Investor Confidence-Gesamtindex zu.
Schweizer Investmentkultur nach wie vor ausgeprägter als in Nachbarländern
Der Anteil der Investmentbesitzer in der Schweiz nahm gemäss der Studie im Juni 2007 um 0,3 Prozentpunkte ab. Mit einem Anteil von 33,7 Prozent Privatanlegern ist die Investmentkultur im Vergleich zu Österreich (21,9 Prozent Investoren) und Deutschland (18,0 Prozent) jedoch nach wie vor wesentlich ausgeprägter. Bei den Schweizern sind Aktien die beliebteste Anlageform und werden von 22,5 Prozent der Befragten genutzt. Diese Direktanlagen trauen sich in Österreich nur 9,2 und in Deutschland sogar nur 6,1 Prozent der Befragten zu. Aber auch bei Fondsinvestments sind die Schweizer mit 15,0 Prozent besser als die Nachbarn aus Österreich (14,6 Prozent) und Deutschland (12,2 Prozent) aufgestellt.
Trotz Börseneuphorie sinkt die Kaufbereitschaft
Die aktuelle JPMorgan Asset Management Investor Confidence-Studie zeigt, dass die Bereitschaft der Anleger, in den nächsten 12 Monaten weitere Investments zu tätigen, von der guten Stimmung unberührt bleibt. Plante im März trotz der Kurskorrekturen noch knapp jeder dritte Privatanleger weiter zu investieren, sank dieser Wert nun um 5,5 Prozentpunkte auf 27,5 Prozent. Trotz der bereits sehr ausgeprägten Investmentkultur in der Schweiz, zeigen sich die Anleger bei Neuanlagen im Vergleich zu den Österreichern und Deutschen immer noch eher vorsichtig: In Österreich plant beispielsweise mit 52,5 Prozent mehr als jeder zweite Anleger in naher Zukunft zu investieren. Zwar sind mit 76,9 Prozent Börsen-Optimisten dort auch mehr als drei Viertel der Anleger von steigenden Kursen überzeugt, aber der Stimmungs-Vorsprung vor den Schweizern ist mit 3,6 Prozentpunkten nicht so gross, wie die Unterschiede in der Kaufbereitschaft vermuten lassen. Auch in Deutschland ist das Investitionsklima freundlicher, obwohl der Anteil der Optimisten sogar 3 Prozentpunkte hinter der Schweiz zurückliegt. Hier wollen 48,3 Prozent der Privatinvestoren im Verlauf des nächsten Jahres anlegen. Vielleicht liegt die verhaltene Kauflust daran, dass in der Schweiz mit rund 11 Prozent noch mehr Börsen-Skeptiker zu finden sind als in Österreich (7,3 Prozent) oder Deutschland (6,6%).
Fast alle untersuchten Anlageformen verzeichneten Abstriche in der Investorengunst: Mit 12,2 Prozent liegen Direktinvestitionen in Aktien auch bei den zukünftigen Investments der Schweizer Privatanleger vorn sie mussten trotz der Börsenrallye einen Rückgang um 4,5 Punkte verschmerzen. Dennoch konnten sie den Vorsprung zu den zweitplatzierten Investmentfonds wieder ausbauen. Diese verzeichneten einen starken Einbruch um 5 Punkte von 13,3 auf 8,3 Prozent. Investitionen in ein Sparkonto gaben nur leicht nach (von 7,2 auf 7,1). Diese Entwicklung zeigt die Verunsicherung der Privatanleger. Nach der gesteigerten Volatilität der letzten Wochen sind sie trotz der erreichten Höchststände vorsichtig geworden und setzen nun auf defensivere Produkte, kommentiert Roland Vogel dieses widersprüchliche Antwortverhalten.
Markteinschätzung als Indikator für Investitionsentscheidungen
Im Auftrag von JPMorgan Asset Management erstellt die GfK seit März 2005 vierteljährlich ein Investmentbarometer für die Schweiz. Die Umfrage erfolgt jeweils unter 1500 Frauen und Männern zwischen 15 und 74 Jahren, die repräsentativ für die Schweizer Wohnbevölkerung sind. Die Studie erfasst, unterteilt nach Fondsanlegern und Gesamtbevölkerung, die Einstellungen zu den Entwicklungen der Aktienmärkte und zum Investmentverhalten. Die aktuelle Befragung fand vom 4. 15. Juni 2007 statt. Die Ergebnisse liefern Finanzvermittlern, Journalisten und anderen Interessierten vierteljährlich einen Überblick über die Stimmung der Schweizer Anleger. Die Studie wird bereits seit einigen Jahren regelmässig mit grossem Erfolg in Belgien, Deutschland, Grossbritannien, Frankreich und Schweden durchgeführt. Damit ist ein direkter pan-europäischer Vergleich der Anlegerstimmung möglich.
Der JPMorgan Asset Management Investor Confidence-Gesamtindex
Für die Berechnung des Index werden die einzelnen Antwortvorgaben mit einem Faktor gewichtet (sehr wahrscheinlich: +20, wahrscheinlich: +10, weder wahrscheinlich noch unwahrscheinlich: 0, unwahrscheinlich: -10, sehr unwahrscheinlich: -20). Der Mittelwert dieser gewichteten relativen Antwortwerte spiegelt die Gesamtstimmung im Markt wider. Würden alle Befragten mit sehr wahrscheinlich antworten, beträgt der Gesamtindex 20. Im umgekehrten Fall, wenn alle eine Verbesserung als sehr unwahrscheinlich einschätzen, ergibt sich ein Index von 20. Der Gesamtindex bewegt sich damit in einer Spannbreite von 20 bis + 20. Der aktuelle Wert stieg im Juni auf 8 (März: 6,7)
JPMorgan Asset Management Investor Confidence-Index:
Der Index gibt die Veränderung der positiven Erwartungen in Relation zu einem Basismonat an. Dabei werden ausschliesslich die gewichteten Bewertungen jener Personen, die von einer positiven Entwicklung in den kommenden sechs Monaten ausgehen, in die Berechnung einbezogen. Die gewichteten prozentualen Anteile der Antworten sehr wahrscheinlich und wahrscheinlich werden addiert und ins Verhältnis zu den Werten des Basismonats (März 2005 = 100) gesetzt. Im Juni stieg dieser Wert auf 144, nach 130 im März.