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Invesco-Studie: Diversität als Performancefaktor

Henning Stein
Henning Stein

Auf der Agenda der Unternehmen ist das Thema „Diversity“ längst fest etabliert. Hingegen haben Investoren den Zusammenhang zwischen Diversität und Finanzperformance noch kaum erkannt.

07.08.2018, 13:21 Uhr

Redaktion: cwe

Die Invesco-Studie „Broad Diversity as a Driver of Meritocracy“ zeigt auf, wie Diversität hilft, „Gruppendenken“ zu vermeiden, und stattdessen eine Bündelung unterschiedlichster Perspektiven und Einschätzungen ermöglicht, die letztlich zu besseren Entscheidungen und einer besseren Finanzperformance führt. Entgegen der häufig geäusserten Kritik an der Diversität als Ansatz, der dem Leistungsprinzip zuwiderläuft und „Quotendenken“ fördert, argumentieren die Invesco-Experten, dass Vielfalt und Meritokratie bzw. Leistungsorientierung sogar untrennbar miteinander verknüpft sind.

„Bei der Diversität geht es nicht um Quoten oder Labels“, sagt Henning Stein, Global Head of Thought Leadership an der Universität Cambridge, „sondern darum zu erkennen, dass Teams, die unterschiedliche Perspektiven vereinen, leistungsfähiger sind und bessere Ergebnisse erzielen.“

Ein Prinzip, das bei der Kapitalanlage nicht minder wichtig ist, wie David Millar, Head of Multi-Asset EMEA von Invesco, erläutert. Auch im Investmentmanagement ginge es um das Zusammenspiel von Vielfalt und Leistungsorientierung. Grundlegendes Ziel einer Multi-Asset-Strategie zum Beispiel sei die Zusammenstellung eines diversifizierten Portfolios der besten Anlageideen aus unterschiedlichen Anlageklassen – in dem Wissen, dass keine Anlageklasse dauerhaft überdurchschnittliche Erträge liefert. „Es geht darum, die goldene Mitte zu finden, mit der den Interessen der Investoren am besten gedient ist“, so Millar.

Diversität fördert Profitabilität

Eine neue Studie von McKinsey & Company mit dem Titel „Delivering Through Diversity“ hat den Zusammenhang zwischen Vielfalt und Finanzperformance gerade erst wieder bestätigt. Wie die Autoren der Studie feststellen, weisen die Unternehmen, die im Hinblick auf ihre ethnische/kulturelle Vielfalt zu den Top 25% gehören, mit einer 33% höheren Wahrscheinlichkeit auch die höchste Profitabilität in ihrer Branche auf. Trotzdem betrachten immer noch zu viele Unternehmen die Diversität als Last, die sie aus Imagegründen tolerieren, anstatt als strategisches Management-Instrument, um einen Mehrwert für Mitarbeiter und Stakeholder zu generieren.

Wichtig ist dabei, dass das Konzept der Diversität längst über den traditionellen Ansatz der Abschaffung von Diskriminierung aufgrund von Geschlecht, ethnischer Herkunft oder anderen naheliegenden Unterschieden hinausreicht. „Ein Unternehmen, das aus einem größeren Talent-Pool schöpft – indem es für mehr Chancengleichheit bei der Neueinstellung, Bindung und Förderung von Mitarbeitern sorgt –, kann eher von unterschiedlichen Perspektiven profitieren und fällt bei seinen Entscheidungen seltener dem Gegenteil von Diversität – Gruppendenken – zum Opfer“, sagt Henning Stein. Wie er betont, gelingt echte Diversität nur „top down“ und „bottom up“: mit einem entsprechenden Engagement des Managements und dem vollen Rückhalt der Mitarbeiter. Diversität müsse ein „Must-Have“ und nicht nur ein „Add-On“ sein.

Diversity Transformation nimmt Fahrt auf

Die Invesco-Experten sind überzeugt, dass die „Diversity Transformation“ weiter Fahrt aufnehmen wird. Dafür spräche allein die enorme Bedeutung, die die sogenannten „Millennials“ und die „Generation Z“ der Diversität beimessen. Wie die Invesco-Experten betonen, machen Millennials – die schon bald rund drei Viertel der erwerbstätigen Bevölkerung stellen werden – die Diversität zunehmend an Dingen wie Inklusion, Offenheit, Respekt und Gedankenvielfalt fest. Sie sind scharfe Kritiker von Schönfärberei und erwarten von den Unternehmen, dass sie diesen Kulturwandel vorantreiben. „Unternehmen, die sich weiter der Erkenntnis verschließen, dass unterschiedliche Perspektiven zu besseren Ergebnissen führen, werden im 21. Jahrhundert kaum eine nachhaltige Rolle spielen – oder verdienen“, so Henning Stein.

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