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Invesco: Asien koppelt sich weiter ab

28.07.2009, 16:13 Uhr

Asiens fehlende Widerstandskraft gegenüber dem globalen Abschwung und den Turbulenzen an den weltweiten Aktienmärkten haben die langfristig günstigen Fundamentaldaten der asiatischen Volkswirtschaften zuletzt überschattet. Jenseits der kurzfristigen Wirtschafts- und Aktienmarktentwicklung finden die Analysten von Invesco Perpetual in Henley jedoch vielfältige Hinweise auf die Fähigkeit Asiens, auf seinen dynamischen Wachstumspfad zurückzukehren und einen von der globalen Nachfrageentwicklung relativ unabhängigen Wirtschaftsraum zu schaffen.

„Wir vertreten bereits seit einiger Zeit das Szenario eines insgesamt etwa 20 Jahre dauernden Prozesses der Entkopplung und meinen, dass Asien inzwischen etwa die Hälfte dieser Wegstrecke zurückgelegt hat“, schreiben die Asien-Experten von Invesco Perpetual in der jüngsten Ausgabe der Invesco Publikation Market Update. „Gestärkt wird unsere Zuversicht in die Fähigkeit der asiatischen Volkswirtschaften, diesen Prozess fortzusetzen, durch eine differenzierte Betrachtung der unterschiedlichen Herausforderungen, vor denen die asiatischen und westlichen Volkswirtschaften stehen. Sie zeigt, dass die Schwierigkeiten, mit denen Asien derzeit konfrontiert ist, einfacher zu überwinden sein könnten als die des Westens.“

Im Gegensatz zu den westlichen Industrieländern, die mit einer Bilanzrezession zu kämpfen haben, deren Auswirkungen noch auf Jahre hinaus zu spüren sein könnten, durchläuft Asien einen vom Verfall der Exportnachfrage ausgelösten zyklischen Abschwung. Die asiatischen Finanzinstitute sind im Allgemeinen gut kapitalisiert und haben kaum toxische Wertpapiere in ihren Bilanzen. Als Region ist Asien strukturell gesund und profitiert von seinem günstigen demographischen Profil; der Verschuldungsgrad der Unternehmen, der privaten Haushalte und des öffentlichen Sektors ist generell niedrig. „All dies steht im krassen Gegensatz zur Situation der USA und der europäischen Volkswirtschaften und bietet Asien gute Voraussetzungen für eine kurzfristige Erholung wie auch für eine langfristig nachhaltige Wachstumsdynamik“, so die Investmentexperten von Invesco Perpetual.

Die asiatischen Regierungen haben ihre finanzielle Stärke für massive geld- und fiskalpolitische Stützungsmassnahmen zur Förderung des Entwicklungsprozesses in wichtigen Kernbereichen genutzt. In China, dem wichtigsten Wachstumsmotor der Region, mehren sich die Anzeichen dafür, dass die staatlichen Konjunkturmassnahmen die Realwirtschaft erreicht haben.

Binnenmarkt als Wachstumsfaktor

Den Experten von Invesco zu Folge hat die aktuelle globale Krise zwar die anhaltend hohe Exportabhängigkeit Asiens erneut bestätigt, könnte jedoch zugleich die Ausrichtung der regionalen Volkswirtschaften auf binnenwirtschaftliche Wachstumstreiber verstärken. Vor allem in China werde bereits einiges zur Ankurbelung des inländischen Konsums getan. Angesichts des noch ganz am Anfang seiner Entwicklung stehenden chinesischen Konsumsektors und der hohen Sparquoten der privaten Haushalte in China könnten „die chinesischen Konsumenten zu einer wichtigen Triebfeder des Wirtschaftswachstums werden“.

Die Asien-Experten von Invesco Perpetual verweisen auf zwei Schlüsselfaktoren für die Erholung der asiatischen Märkte – einen globalen Aufschwung und die zunehmende Bedeutung der binnenwirtschaftlichen Wachstumstreiber, mit deren Hilfe Asien seine Abhängigkeit von der Nachfrage der westlichen Industrieländer reduzieren kann. Den Investmentexperten von Invesco Perpetual zu Folge dürfte sich eine solche fundamentale Neuausrichtung der asiatischen Wirtschaft schrittweise vollziehen. „Doch während die westlichen Industrieländer ihre strukturellen Ungleichgewichte der Vergangenheit korrigieren, dürfte der Rückblick deutlich zeigen, dass die aktuellen Probleme der asiatischen Volkswirtschaften tatsächlich nur einen weiteren Schritt hin zu einer stärkeren wirtschaftlichen Unabhängigkeit Asiens im Rahmen des wirtschaftlichen Reifungsprozesses der Region darstellten.“ Während Bewertungssorgen die Fondsmanager derzeit von einer aggressiven Positionierung in konjunkturempfindlichen, von einer globalen Erholung abhängigen Branchen abhalten, sehen sie attraktive Anlagechancen in binnenwirtschaftlichen Wachstumssektoren.

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