18.12.2024, 08:38 Uhr
Raiffeisen-Schweiz-Chef Heinz Huber nimmt bereits zum Jahreswechsel seinen Hut. Ab Juli soll er Präsident der Graubündner Kantonalbank (GKB) werden.
Die Graubündner Kantonalbank verzeichnete im Pandemie-Jahr 2020 einen Gewinnrückgang von 5%, konnte aber bei den Neugeldern deutlich zulegen. Für 2021 erwartet die Bank einen Konzerngewinn, der sich im Rahmen des Berichtsjahres 2020 bewegen dürfte.
Die Graubündner Kantonalbank (GKB) habe sich im Pandemie-Jahr 2020 durch Resilienz ausgezeichnet und ein solides Resultat erzielt, sagte Bankpräsident Peter Fanconi zu Beginn der Online-Medienkonferenz am Donnerstag. Die Gewinnwarnung der GKB für 2020 habe sich glücklicherweise nicht bestätigt. Auch Daniel Fust sprach nach seinem ersten vollen Geschäftsjahr als CEO zeigte sich zufrieden mit dem Resultat: "Wir haben eine effiziente Abwicklung der COVID-19-Kredite sichergestellt. Wir waren in oft schwierigen Situationen nahe bei unseren Kundinnen und Kunden und haben zusammen Lösungen erarbeitet. Zudem haben wir den Wirtschafts- und Lebensraum Graubünden vielfältig unterstützt und gezeigt, dass wir mit unserem Heimatkanton eng verbunden sind."
– Konzerngewinn:
CHF 180.9 Mio. / -2.5%
– Geschäftserfolg:
CHF 188.2 Mio. / -6.8%
– Neugeldzufluss: CHF 1.39 Mia. (Vorjahr: CHF 0.2 Mia.)
– Geschäftsvolumen:
CHF 58.9 Mia. / +4.6%
– Reingewinn vor Reserven exkl. Minderheiten:
CHF 177.5 Mio. / -5.0%
– Hypothekarwachstum:
CHF +552.4 Mio. / +3.2%
– Cost/Income-Ratio I: 48.7%; Cost/Income-Ratio II (inkl. Abschreibungen): 52.2%
Der Geschäftserfolg als Massstab des operativen Erfolges liegt mit CHF 188.2 Mio. um –6.8% unter dem Vorjahreswert (CHF 201.8 Mio.). Das operative Geschäft litt laut GKB im Jahresvergleich primär unter der schlechteren Performance der Aktienmärkte, welche sich sowohl über die performanceabhängigen Gebühren im Kommissionsgeschäft als auch bei den Bewertungskorrekturen der Finanzanlagen bemerkbar machte. Der ausgewiesene Konzerngewinn kann mit CHF 180.9 Mio. gegenüber dem Vorjahr knapp gehalten werden. Der Konzerngewinn vor Reservebildung exkl. Minderheiten konnte erwartungsgemäss mit CHF 177.5 Mio. (CHF –9.4 Mio.) das Vorjahresniveau nicht erreichen. Das Ergebnis entspricht einem Gewinn je Partizipationsschein von CHF 71.21 (Vorjahr: CHF 74.98). die Dividende wird bei CHF 40.00 belassen. Insgesamt werden über die Dividende CHF 100 Mio. an den Kanton Graubünden und die Partizipanten ausgeschüttet. Der Kanton Graubünden erhält inklusive Abgeltung der Staatsgarantie CHF 87.3 Mio.
Der Erfolg aus dem Zinsengeschäft (CHF 258.9 Mio.) erhöhte sich um +2.9%. Die von der Schweizerischen Nationalbank überarbeitete Berechnungsmethodik des Freibetrags für Banken wirkte dem Trend sinkender Zinserträge im Berichtsjahr entgegen. Die Auflösung von nicht mehr benötigten Wertberichtigungen leistete zudem einen Ergebnisbeitrag von CHF 3.6 Mio.
Beim Erfolg aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft resultierte im 2019 aufgrund der sehr guten Börsenentwicklung ein Rekordbeitrag durch performanceabhängige Gebühren. Dank einer Steigerung der volumen- und transaktionsabhängigen Gebühren konnte der Ertragsrückgang 2020 (–4.4%) auf CHF 128.3 Mio. in Grenzen gehalten werden. Unter Einbezug der strategischen Beteiligungen an Albin Kistler und der Privatbank Bellerive konnte das strategische Ziel, 30% des Ertrages im Kommissionsgeschäft zu generieren, mit 31.8% erneut übertroffen werden.
Nach einer tieferen Wachstumsrate von +1.9% im Vorjahr erholte sich das Wachstum der Kundenausleihungen mit CHF +647.5 Mio. (+3.2%). Das Wachstum wurde wiederum durch ausserkantonale Hypotheken und Konsortialkredite/Schuldscheindarlehen getragen. Dies sei einer abnehmenden Dynamik der Kreditbedürfnisse in Graubünden und der zunehmenden Wettbewerbsintensität auf dem Hypothekarmarkt geschuldet, sagte Fust.
Bei den ausbezahlten Covid-19-Krediten (Bund/Kanton) wies die GKB am Jahresende einen Bestand von CHF 161.7 Mio. aus. Es wurden 1349 Kredite vergeben, wobei das Gastgewerbe mit 27,8% den grössten Anteil ausmacht.
Das Kundenvermögen von CHF 38.1 Mia. (+5.4% / CHF +2.0 Mia.) wurde mehrheitlich durch Neugeldzuflüsse von CHF +1.39 Mia. (Vorjahr: CHF +184.3 Mio.) positiv beeinflusst. Der ausserordentliche Zufluss erfolgte primär in Form von Kundengeldern als direkte Folge der erhöhten Sparquote (Corona- Pandemie). Erfreulich sei zu werten, so die GKB, dass der überwiegende Teil der Akquisitionen beim Anlagevolumen in Form von Mandaten gewonnen werden konnte.
Für 2021 erwartet die Bank einen Konzerngewinn, der sich unter Berücksichtigung des wirtschaftlichen Umfeldes im Rahmen des Berichtsjahres 2020 bewegen dürfte. Entwickeln sich die Aktienmärkte im historischen Durchschnitt, werde ein Gewinn je Anteilsschein von zirka CHF 70.00 erwartet.