„Die Qualität von Asset Backed Securities steigt wieder“

Neue regulatorische Anforderungen führen zu mehr Qualität auf dem europäischen Markt für forderungsbesicherte Wertpapiere (Asset Backed Securities).

21.01.2014, 11:13 Uhr

Redaktion: dab

„Aktuelle Neuemissionen sind konservativer strukturiert und daher weniger risikobehaftet“, erklärt Matthias Wildhaber, Co-Manager des JB ABS Fund von Swiss & Global Asset Management. Die Emittenten müssten unter anderem einen Mindestanteil ihrer Verbriefungen während der gesamten Laufzeit auf der eigenen Bilanz halten und für höhere Transparenz sorgen. Zugleich müssten auch die Investoren ihre Transaktionen nun intensiver analysieren. Das habe bereits zu einem fast vollständigen Verschwinden fremdfinanzierter Marktteilnehmer wie etwa Banken geführt, die in der Vergangenheit stark Ratinggetrieben investiert hätten. „Nach der Finanzkrise sind vor allem die Investoren am Markt geblieben, die die Anlageklasse auch wirklich verstehen“, ergänzt Laurence Kubli, Co-Fondsmanagerin. „Sie legen grossen Wert auf die eigene Analyse, und das Rating ist nur ein Indikator unter vielen.“

Unter institutionellen Investoren sei die Nachfrage anhaltend hoch. Sie seien sich der weiterhin attraktiven Renditen und robusten Strukturen der Asset-Klasse bewusst. Asset Backed Securities böten zudem eine gute Absicherung gegen Zinsrisiken, denn 95 Prozent aller europäischer Papiere seien mit variablen Kupons ausgestattet, die an die Entwicklung des Euribor gebunden seien.

Allerdings ist der europäische Markt für Asset Backed Securities nach der Finanzkrise stark geschrumpft und dürfte weiter an Volumen verlieren. Im laufenden Jahr liegen die Emissionen in Europa mit bislang 67 Mrd. Dollar immer noch markant tiefer als 2007 (325 Mrd. EUR). Wildhaber erwartet, dass das Emissionsvolumen 2014 auf diesem Niveau verharrt, während zugleich die Rückzahlungen angesichts anhaltend niedriger Zinsen zunehmen dürften. Für die Experten ist die aktuelle Entwicklung kein Grund zur Sorge: „Der Markt schrumpft sich gesund. Ein grosser Markt nutzt niemandem, wenn er von niedriger Qualität ist“, so Kubli.

Das geschrumpfte Emissionsvolumen führt Wildhaber auf die gefallene Nachfrage nach Krediten für Autos und Immobilien seitens der Verbraucher sowie auf die strengeren Kriterien der Banken bei der Kreditvergabe zurück. Auch die Programme, mit denen die Zentralbanken dem angeschlagenen Bankensektor günstige Refinanzierungsinstrumente zur Verfügung stelle, hätten zu sinkenden Emissionen geführt. Zudem habe die EZB bei den neuen Eigenkapitalauflagen sehr restriktive Haircuts für forderungsbesicherte Wertpapiere aufgestellt und diese praktisch mit US-Subprime-Papieren gleichgestellt. Europäische Papiere hätten sich in der Vergangenheit jedoch als besser als ihr Ruf erwiesen. So sind in Europa zwischen 2007 und 2012 nur 1,5 Prozent der Papiere ausgefallen, während diese Quote in den USA bei 18,4 Prozent lag.

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