03.11.2022, 10:44 Uhr
Goro Takahashi ergänzt als Investment Director das japanische Aktienteam von GAM unter der Leitung von Ernst Glanzmann. Zuvor war er Senior Analyst bei Neuberger Berman
Die Biotech-Branche dürfte sich im laufenden Jahr weiter positiv entwickeln. Nach Ansicht von Nathalie Flury, Fondsmanagerin des JB Biotech Fund, bestehen hierfür gleich mehrere Gründe.
Aktuell kämen wichtige neue Medikamente auf den Markt. Mehr als 60 Prozent aller neuen Medikamente stammen von Biotech-Unternehmen, betont Flury. Und die Forschungspipeline der Biotech-Firmen sei prall gefüllt. Rund 1500 Produkte befänden sich derzeit in der medizinischen Testphase.
Flury, die ihren Doktortitel am Biozentrum der Universität Basel erlangte, hält den Biotech-Sektor für relativ immun gegenüber Krisen und rezessiven Tendenzen: Dank des Wachstums durch neue Medikamente und Diagnostika entwickelt sich die Branche vergleichsweise unabhängig vom wirtschaftlichen Umfeld. Das zukünftige Umsatzwachstum des Biotech-Sektors taxiert sie auf bis zu 20 Prozent pro Jahr vielleicht sogar höher. Ein zweistelliges Gewinn-Wachstum sei auch für 2013 zu erwarten: Der Gewinn je Aktie dürfte bei den Large Caps in diesem Jahr um 12 bis 20 Prozent und bei den Nebenwerten um 15 bis 30 Prozent steigen.
Übernahmewelle dürfte weiter andauern
Für Fantasie sorgt nach Einschätzung Flurys auch das Übernahmeinteresse grosser Pharmakonzerne. Auf der Suche nach neuen Treibern für Umsatz und Gewinn bieten Pharma-Konzerne inzwischen sehr hohe Prämien für Biotech-Unternehmen, erklärt die Expertin. Beispiele aus 2012 seien die Übernahmen von Inhibitex, Micromet, Amylin und Human Genome Science. Für Pharmasset habe Gilead Sciences im Oktober 2011 sogar eine Prämie von 85 Prozent bezahlt. Die Übernahmewelle könnte noch eine Weile anhalten, meint Flury, die über 15 Jahre Investmenterfahrung verfügt.
Langfristig exzellente Aussichten
Und schliesslich sprächen gleich mehrere Megatrends für den Biotech-Sektor: In den Industrieländern steige die Nachfrage nach Medikamenten durch die zunehmende Alterung der Bevölkerung. Und in den Schwellenländern sorgten der Auf- bzw. Ausbau des Gesundheitssystems sowie der wachsende Wohlstand für eine anhaltend hohe Nachfrage nach Biotech-Produkten. Dazu Nathalie Flury: Die langfristigen exzellenten Aussichten machen ein Investment in den Biotech-Sektor interessant.