Aktien bieten bessere Renditechancen als Anleihen

Swiss & Global Asset Management bevorzugt nach dem Entschluss der US-Notenbank, weiterhin in unverändertem Umfang Anleihen aufzukaufen, nach wie vor Aktien. Anleihen bleiben in der Asset Allocation derzeit untergewichtet.

20.09.2013, 10:39 Uhr

Redaktion: dab

„Der Aktienmarkt wird von den vornehmlich positiven Quartalszahlen und überraschend dynamischen Wirtschaftsdaten aus den USA und Europa gestützt“, erklärt Giovanni Leonardo, Head Multi Asset Class Solutions bei Swiss & Global AM. „Deshalb bieten Aktien trotz bereits steigender Realzinsen noch immer attraktivere Dividenden- und Gewinnrenditen als Qualitätsanleihen.“

Allerdings müssen Anleger damit rechnen, dass neben der Zinspolitik weitere ungelöste Herausforderungen bei der Bankenregulierung, im Nahen Osten und nicht zuletzt bei der Staatsverschuldung für Volatilität an den Märkten sorgen. In den USA wird die Diskussion um das US-Haushaltsbudget in den Vordergrund rücken, da ab Mitte Oktober die Schuldenobergrenze erreicht sein wird. „In dieser Situation favorisieren wir Aktien aus den Sektoren Nicht-Basiskonsum, Gesundheit und Finanzen zulasten von Versorgern, Rohstoffen und Industrietiteln“, sagt Carlo Capaul, Experte für globale Aktienstrategien.

Am amerikanischen Markt können Anleger mit steigenden Gewinnaussichten rechnen, da die Unternehmen von den besseren globalen Wirtschaftsaussichten profitieren. „Steigende Unternehmensgewinne sind notwendig, um den erhöhten Erwartungen gerecht zu werden, insbesondere vor dem Hintergrund einer fairen Bewertung des US-Aktienmarktes“, erklärt Alexandra Walker-Ott, Managerin des JB US Value Stock Fund. Die Expertin bevorzugt derzeit zyklisch-orientierte Sektoren und meidet zinssensitive Sektoren. In Deutschland hingegen müssen sich Anleger, die auf steigende Unternehmensgewinne hoffen, noch eine Weile gedulden. „Hier ist erst nächstes Jahr eine Besserung zu erwarten“, sagt der Aktienexperte Oliver Maslowski, „Allerdings beeinflusst die Liquidität der Zentralbank die Kurse deutscher Aktien positiv. „Die Wahlen hingegen dürften keinen grossen Einfluss haben, wenn die Umfragen recht behalten und Angela Merkel Kanzlerin bleibt“, so Maslowski.

Einstiegschancen in den Schwellenländern

Erdinç Benli, Fondsmanager des JB Global Emerging Markets Stock Fund sieht in den Schwellenländern eine Chance für langfristig orientierte Anleger: „Aufgrund der Ausverkaufsstimmung der letzten Monate werden Schwellenländeraktien mit einem hohen Bewertungsabschlag gehandelt und nehmen bereits viel negatives vorweg.“ Das undifferenzierte Verkaufen der Investoren eröffne nun gute Einstiegschancen. Besonders in Ländern mit soliden Staatsfinanzen, die nicht auf ausländische Kapitalzuflüsse angewiesen sind, dürften exportorientierte Unternehmen eher von den Währungsabschwächungen profitieren. „Geduldige Anleger dürften angesichts der gegenwärtig überdurchschnittlich hohen Risikoprämie mit einer hohen Rendite entschädigt werden“, so Benli.

Jian Shi Cortesi, Expertin für Aktienanlagen in China, hält am chinesischen Markt vor allem die Sektoren Gesundheit, Technologie und Konsum für interessant. Diese Branchen profitieren von der Trans-formation der chinesischen Wirtschaft hin zu einem mehr qualitativen Wachstum. „Der Konsumsektor leidet zwar unter den schmerzhaften Massnahmen“, erklärt die Expertin, „doch gerade deshalb können sich für Anleger interessante Einstiegsmöglichkeiten in die Unternehmen ergeben.“

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