Aktien bei Ausländern beliebt

"Ein Wahlsieg der regierenden LDP-Partei von Shinzo Abe dürfte sich positiv auf das Vertrauen der Anleger, die Währung und die Anleiherenditen auswirken", sagt Carlo Capaul, Co-Fondsmanager des JB Japan Stock Fund von Swiss & Global AM. Capaul weist darauf hin, dass zudem die Einführung einer höheren Konsumsteuer im kommenden Jahr niedrige Anleiherenditen unterstützen dürfte.

18.07.2013, 13:50 Uhr

Redaktion: jf

"Trotz der jüngsten Korrektur setzen insbesondere ausländische Investoren nach wie vor auf Japan", betont Capaul. Darauf weise die Outperformance japanischer Aktien nach der jüngsten Korrektur hin. Am 28. Juni 2013 hat das Finanzministerium von überdurchschnittlich hohen Aktienkäufen von 479,7 Milliarden Yen durch ausländische Anleger berichtet.

"Interessanterweise liegt die Performance japanischer Aktien trotz der Korrektur immer noch über derjenigen von globalen Aktienindizes", so Capaul weiter. Die Bewertungen sähen zudem vernünftig aus; der MSCI Japan weise ein Preis/Cashflow-Verhältnis von 9,4 auf, während der MSCI World Index bei 8,6 stehe. 2013 dürften die Gewinne in Yen etwa um 40 Prozent zunehmen. "Aufgrund der relativen Bewertung sind japanische Aktien deshalb nach wie vor interessant", so Capaul.

Zu den Sektoren, die sich in den vergangenen sechs Monaten besonders gut entwickelt haben, gehören Broker, Autoreifenfabrikanten, Telekommunikationsdienstleister, Seetransport, Immobilien, der Einzelhandel und Versorger. "Wir glauben, dass vor allem der Industriesektor, Software und Dienstleistungen, Banken sowie Haushalts- und Körperpflegeprodukte in Zukunft attraktive Sektoren für Anleger sind", sagt der Experte.

Die Performance japanischer Aktien korreliere in hohem Masse mit den globalen Aktienmärkten. Von Mitte Mai bis Mitte Juni seien beinahe alle Aktienmärkte gefallen, nachdem US-Notenbank-Chef Ben Bernanke angekündigt hat, die Rückkäufe von Staatsanleihen im Rahmen des Quantitative Easing reduzieren zu wollen, wenn die Wirtschaftsindikatoren robust bleiben. Zusätzliche hätten schwache Wirtschaftsdaten aus China auf die globalen Aktienpreise gedrückt, insbesondere in Schwellenländern. "Man sollte diese Entwicklungen allerdings in Perspektive setzen: Die Rally dauerte bereits seit 2009 und an einem gewissen Punkt war eine Korrektur zu erwarten", betont Capaul. "Der Yen hat seit Juni 2012 etwa 24 Prozent seines Werts gegenüber dem Euro verloren, auf kurze Sicht erwarten wir jedoch keine weitere Abschwächung."

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