27.08.2019, 09:01 Uhr
Bei der jüngsten Korrektur der Aktienmärkte handelte es sich laut Beat Thoma von Fisch Asset Management um eine technische Marktreaktion. Sie sei nicht aufgrund fundamentaler Daten ausgelöst worden.
Der asiatische Wandelanleihenmarkt etabliert sich als zweite Kraft hinter den USA. Zu den Gewinnern zählen zudem Technologiewerte, die von der guten Performance an der Nasdaq profitieren. Dies schreibt Fisch Asset Management in ihrem neuen Marktkommentar.
Besitzer von Wandelanleihen haben die jüngsten Kurskorrekturen aufgrund des Japan-Unglücks und der politischen Unruhen im arabischen Raum nur wenig zu spüren bekommen. Kein Wunder, ist die Nachfrage der Investoren nach Wandelanleihen derzeit sehr hoch. Grund dafür ist das verstärkte Bewusstsein der Anleger, dass die Aktienmärkte im dritten Jahr der Erholung wieder korrigieren könnten. Als logische Folge davon rücken Wandelanleihen in den Fokus der Investoren. Diesem gestiegenen Appetit auf Wandler können die in Bezug auf Anzahl und Volumen eher spärlichen Neuemissionen kaum gerecht werden. Obwohl die Konditionen nicht mehr ganz so attraktiv wie vor Jahresfrist ausfallen, finden die neuen Wandelanleihen meist problemlos Käufer. "Hinter den USA, die aufgrund des bestehenden Marktvolumens automatisch das Gros der emittierten Papiere stellen, hat sich Asien als zweite Kraft vor Europa etabliert. Mittelfristig dürfte der asiatische Wandelanleihenmarkt sogar am Nimbus der USA kratzen", kommentiert Beat Thoma, CIO von Fisch Asset Management, die jüngste Marktentwicklung.
Der Wandelanleihenmarkt befindet sich aktuell in einem stabilen Fahrwasser und wird von Experten allgemein als positiv beurteilt. Besonders Technologiewerte partizipierten an der guten Nasdaq-Performance. Der ganze Sektor konnte von den erfreulichen Intel-Zahlen profitieren. Aber auch Wandler von REITs entwickelten sich in den USA - trotz der Tendenz zu steigenden Zinsen - gut. Sollte sich der US-Immobilienmarkt stabilisieren, würde dies positive Effekte auf die Konjunktur nach sich ziehen. "Die amerikanische Notenbank hat nicht an der Zinsschraube gedreht und daher rechne ich bis zur Jahresmitte mit einem unverändert positiven Umfeld. Sollte es danach zu einem Anstieg der langfristigen Zinsen kommen, und damit ist zu rechnen, empfiehlt sich bei diesem Szenario die Umschichtung von Wandelanleihen mit hohem Aktiengehalt hin zu Yield-Papieren, die ein niedrigeres Rating aufweisen. Anleger profitieren von diesem Vorgehen bei volatilen Märkten. Zudem wird sich die Kreditqualität der Schuldner trotz steigenden Zinsen nicht verschlechtern, da die Konjunktur weiterhin gut läuft", fasst Thoma zusammen. (cl)