27.08.2019, 09:01 Uhr
Bei der jüngsten Korrektur der Aktienmärkte handelte es sich laut Beat Thoma von Fisch Asset Management um eine technische Marktreaktion. Sie sei nicht aufgrund fundamentaler Daten ausgelöst worden.
Wandelanleihen schlagen Aktien, High Yield und Corporates im bisherigen Jahresverlauf. Das Neuemissionsvolumen hinkt den Erwartungen hinterher, sagt Beat Thoma, CIO bei Fisch Asset Management.
Der August mit dem Aktienmarkteinbruch hinterliess sowohl im dritten Quartal als auch im Gesamtjahr hinsichtlich der Performance bei zahlreichen Anlageklassen Spuren. Auch Wandelanleihen waren naturgemäss davon betroffen. Das Segment der Investment Grade Wandler büsste 1,6 Prozent in Q3 2015 ein, während Aktien im Schnitt 8,3 Prozent verloren. "Damit erfüllten Wandelanleihen die Erwartungen der Investoren, die genau diese geringere Partizipation an Aktienmarktrückschlägen von Wandlern erwarten. Nach neun Monaten liegen Wandelanleihen mit Investment Grade Rating immerhin noch ein Prozent im Plus, während Aktien ein Minus von knapp über vier Prozent ausweisen. Auch gegenüber High Yield-Bonds und Corporates sind Wandelanleihen im bisherigen Jahresverlauf mehr als konkurrenzfähig", sagt Beat Thoma, CIO bei Fisch Asset Management.
Die Performance europäischer und japanischer Wandelanleihen liegt aufgrund der expansiven Notenbankpolitik dieser Märkte über dem Durchschnitt. Bemerkenswert ist generell, dass Wandelanleihen eine bessere Rendite als Aktien lieferten bei deutlich geringerer Volatilität. "Neben diesem Faktor dürfte bei der aktuellen allgemeinen Marktlage wieder der Kapitalschutz der Wandelanleihen als Hauptargument für den Einstieg in diese Anlageklasse dienen. Denn momentan sind die Anleger unsicher, ob weitere Tiefs im Aktienmarkt getestet werden oder ob die Erholung naht. Aufgrund der Kursrückgänge bei Wandlern befinden sich viele Papiere auf einem ausgewogenen Niveau, so dass ein Einstieg weniger Risiko birgt als vor zwei Monaten", so Thoma.
Während Thoma mit dem gezeigten Schutzverhalten der Wandler im dritten Quartal zufrieden ist, hinkt die Entwicklung beim Neuemissionsvolumen seinen Erwartungen hinterher: "Nach Berechnungen von Thomson Reuters beträgt das Volumen in 2015 bisher erst 63 Milliarden USD. Hochgerechnet auf das Gesamtjahr wären dies 84 Milliarden USD und damit nach zwei Jahren mit jeweils fast 100 Milliarden USD Volumen nicht besonders erfreulich. Insbesondere der August mit der Aktienmarktkorrektur und der schlechteren Marktstimmung hielt die Emittenten fern. 1,4 Milliarden USD Volumen war ein extrem niedriger Wert. An der Nachfrage liegt es sicher nicht, denn die ist ungebrochen hoch aufgrund der interessanten Eigenschaften der Papiere."