27.08.2019, 09:01 Uhr
Bei der jüngsten Korrektur der Aktienmärkte handelte es sich laut Beat Thoma von Fisch Asset Management um eine technische Marktreaktion. Sie sei nicht aufgrund fundamentaler Daten ausgelöst worden.
2012 stellten Wandelanleihen einmal mehr ihr asymmetrisches Profil unter Beweis. Die Chancen für eine Fortsetzung stehen auch 2013 gut.
Im vergangenen Jahr wurden Wandelanleihen aufgrund ihres asymmetrischen Charakters ihrem Ruf als «Aktie mit Sicherheitsnetz» vollauf gerecht. So sorgte die Partizipation an den steigenden Aktienmärkten 2012 nicht selten für eine zweistellige Rendite für Wandelanleiheninvestoren. Und als es im zweiten Quartal zu heftigen Einbrüchen der Aktienmärkte kam und die Unsicherheit an den Märkten spürbar aufflackerte, zeigte der Schutzmechanismus Wirkung.
Diese Vorteile bleiben auch für 2013 aktuell. Im noch immer unsicheren, volatilen Marktumfeld können Wandelanleihen ihre Stärken voll ausspielen. Denn bei einem Wandelanleihenportfolio mit gutem Boondfloor ist der Schutz gegen Rückschläge eingebaut. Gleichzeitig partizipiert der Anleger dank der integrierten Wandeloption auf die zugrunde liegende Aktie von Markterholungen. Es empfiehlt sich, nach Anleihen im hybriden Bereich Ausschau zu halten, bei denen die Asymmetrie am ausgeprägtesten ist. Bei solchen Wandelanleihen kann ein Investment bis zu 2/3 der Aufwärtsbewegung des Aktienmarktes mitmachen, verliert aber nur rund 1/3, sollten erneut negative Meldungen die Märkte belasten. Ein Investor hat dadurch eine Art automatisches Timinginstrument.
Umtauschanleihen wieder im Trend
Wandelanleihen setzen vor allem auch aufgrund ihres Rendite-/Risiko-Profils eine hohe Messlatte an andere Anlageklassen. Im letzten Jahr erreichten gute Wandelanleihen-Portfolios eine Rendite zwischen 7% und 7,5% und dies trotz weniger Auswahlmöglichkeiten. Denn im historischen Vergleich bewegte sich das Emissionsvolumen 2012 auf einem eher tiefen Niveau. Für diese Flaute ist vor allem das tiefe Zinsniveau verantwortlich, weil sich dadurch viele Unternehmen relativ günstig mit Unternehmensanleihen refinanzieren konnten. Sobald die Zinsen ansteigen, wird sich dies jedoch wieder normalisieren. Zudem laufen mittelfristig viele Wandelanleihen aus und müssen refinanziert werden. Dies wird den Emissionsmarkt neu beleben.
Interessanterweise rücken Umtauschanleihen (Exchangeable Bonds) wieder in den Fokus. Im Gegensatz zur Wandelanleihe ist der Emittent der Umtauschanleihe nicht das Unternehmen, das die zugrunde liegenden Aktien emittiert, sondern ein grosser Aktionär. Es ist zu erwarten, dass in Zukunft vor allem auch einige der hoch verschuldeten europäischen Staaten diese Finanzierungquelle vermehrt nutzen werden. Dank Umtauschanleihen können sie indirekt ihre Anteile an Firmen veräussern, um neues Kapital aufzunehmen.
Investition über Fonds
Auch wenn die Märkte in absehbarer Zeit volatil bleiben, gilt es grundsätzlich, eine neutrale Positionierung innerhalb der Wandelanleihen-Portfolios zu halten und auf Stock-Picking zu setzen. Denn zurzeit sehen die Experten von Fisch Asset Management kaum Länder- oder Sektorfavoriten, da die Unterschiede innerhalb der Kategorien gross sind. Aufgrund der hohen Komplexität des Wandelanleihenmarktes und der Wichtigkeit eines professionellen Risikomanagements empfiehlt die Fisch AM privaten Investoren den Zugang über einen entsprechenden Wandelanleihen-Fonds. Dabei sollte die Wahl sorgfältig überlegt und auf das eigene Risikoprofil bzw. die Portfoliostruktur abgestimmt werden.