27.08.2019, 09:01 Uhr
Bei der jüngsten Korrektur der Aktienmärkte handelte es sich laut Beat Thoma von Fisch Asset Management um eine technische Marktreaktion. Sie sei nicht aufgrund fundamentaler Daten ausgelöst worden.
Im letzten Jahresdrittel erwartet Stephanie Zwick, Head Convertible Bonds bei Fisch Asset Management in Zürich, Zuflüsse in die Anlageklasse der Wandelanleihen. Sie betont deren Wichtigkeit in den USA und sieht sie als Alternative für Aktien- und Anleiheninvestoren.
Wie im Bereich der Aktien sind es auch im Wandelanleihenmarkt die USA, die als Lokomotive bezeichnet werden kann, erläutert Stephanie Zwick. Dies betreffe die bisherige Jahresperformance, bei der US-Werte den Ton angeben, aber vor allem den Bereich der Neuemissionen. Bemerkenswert sei die Tatsache, dass fast die Hälfte der Neuemissionen auf die grösste Volkswirtschaft der Welt entfallen, so Zwick. Die Zinsanstiege in den USA führten dazu, dass US-Unternehmen verstärkt Wandler emittierten, um sich günstiger zu refinanzieren, erklärt sie weiter. Da Wandel- im Vergleich zu Unternehmensanleihen mit einem niedrigeren Kupon ausgegeben werden, sei aus Emittentensicht die Refinanzierung über Wandler in Phasen von steigenden Zinsen gemäss Zwick besonders interessant.
Technologiegewichtung war gewinnbringend
Allerdings sind die positiven US-Kursentwicklungen nicht in allen globalen Indizes abzulesen, da insbesondere der Investment-Grade-Index einen hohen Europa-Anteil beinhaltet, sagt Zwick. Für einen aktiven Asset Manager habe es sich ihrer Meinung nach in diesem Jahr bezahlt gemacht, US-Werte und Titel aus dem Bereich Technologie sowie zyklische Sektoren überzugewichten. Wobei insbesondere bei den vielen Software-Unternehmen, die Wandelanleihen emittierten, die Kreditqualität und das Geschäftsmodell genau unter die Lupe genommen werden mussten, um kein zu hohes Risiko einzugehen, so die Leiterin Wandelanleihen.
Vielversprechende Aussichten für Wandelanleihen
Zwick erwartet eine zunehmende Volatilität in den Märkten, da die jüngsten Konjunktursignale aus Europa und China gedämpfter ausfielen. Zwar wirke Chinas Notenbank den Entwicklungen entgegen und verfolge wieder eine eher expansive Politik, doch die Europäische Zentralbank bliebe verzögert in den Spuren der US-Notenbank Fed. Noch sei Zwick leicht positiv für die Aktienmärkte gestimmt, jedoch spricht vieles in dieser Marktsituation für Wandelanleihen, da ihrer Meinung nach deren Eigenschaften in vermehrt unsicheren Zeiten dem Investor ein optimales Risiko-Ertrags-Verhältnis bieten.