27.08.2019, 09:01 Uhr
Bei der jüngsten Korrektur der Aktienmärkte handelte es sich laut Beat Thoma von Fisch Asset Management um eine technische Marktreaktion. Sie sei nicht aufgrund fundamentaler Daten ausgelöst worden.
Wandelanleihen stellten 2012 ihr asymmetrisches Profil unter Beweis. Der Ausblick für 2013 ist gemäss Klaus Göggelmann von Fisch Asset Management trotz der politischen Unwägbarkeiten positiv.
Ihrem Ruf als Aktie mit Sicherheitsnetz aufgrund ihres asymmetrischen Charakters wurde die Wandelanleihe in diesem Jahr vollauf gerecht. So sorgte die Partizipation an den steigenden Aktienmärkten 2012 nicht selten für eine zweistellige Rendite für Wandelanleiheninvestoren - auch bei defensiven Strategien. Und als es im zweiten Quartal zu heftigen Einbrüchen der Aktienmärkte kam und die Unsicherheit an den Märkten spürbar aufflackerte, zeigte der Schutzmechanismus Wirkung. "Der expansiven Geldpolitik verdanken wir in erster Linie die steigenden Aktienkurse. Zusammen mit den stabilen Credit Spreads und einer relativ geringen Volatilität führte das zur erfreulichen Entwicklung mit den deutlich höheren Wandelanleihenkursen auf Jahressicht", so Klaus Göggelmann, Senior Portfolio Manager bei Fisch Asset Management in Zürich.
Mit den positiven Kursverläufen hielt die Neuemissionstätigkeit nicht Schritt. "Erst im September, nach einem extrem schwachen Sommer, wurden wieder zahlreiche Wandelanleihen emittiert. Dieser Trend hält bis heute an. Aufgrund der fast euphorischen Nachfrage verwundert es kaum, dass jede Neuemission voll platziert werden konnte. Die neuen Papiere sind sehr förderlich, da zahlreiche Investoren die politischen Unsicherheiten nach wie vor als gegeben sehen und Wandelanleihen einem reinen Aktieninvestment vorziehen. Zu viele Crashs wurden in diesem noch jungen Jahrtausend schon gesehen. Trotz des geringen Neuemissionsvolumen auf Jahressicht hatten wir keine gravierende Verknappung im Universum", so Göggelmann.
Für das Jahr 2013 ist der Fondsmanager trotz der politischen Unwägbarkeiten positiv gestimmt: "Auch im kommenden Jahr dürfte die Liquidität die Aktienmärkte stabilisieren. Dazu kommen Konjunkturdaten aus den USA und China, die eine leichte Verbesserung darstellen. Europa beziehungsweise die Euro-Zone schert zwar aus, aber die Zeichen deuten auf eine milde Rezession hin. Eine Trendwende in Europa im zweiten Halbjahr 2013 könnte für weitere Impulse sorgen. Trotz eines gar nicht so schlechten Umfelds muss die Lage als unsicher angesehen werden, da jederzeit Rückschläge aufgrund unvorhersehbarer politischer Ereignisse möglich sind. Und in dieser gesamten Situation mit störungsanfälligen Märkten weisen Wandelanleihen gegenüber Aktien das bessere Profil auf. Denn das automatische Markttiming schützt den Investor vor hohen Kursverlusten."
Genau wie in diesem Jahr gibt es 2013 für Göggelmann keinen favorisierten Sektor. "Es bleibt beim Stock-picking, da die Entwicklungen innerhalb eines Sektors nicht heterogen sind. Bei einer Konjunkturaufhellung sind sicherlich IT-Unternehmen genauer unter die Lupe zu nehmen. Ansonsten erscheinen momentan und zu Beginn des nächsten Jahres REIT's sehr interessant, vor allem im asiatischen Markt. Auch bei der Regionenallokation gibt es keinen Kontinent, der stark überzugewichten wäre. Stand heute erscheinen Nordamerika und Asien am chancenreichsten", meint der Senior Portfolio Manager.