27.08.2019, 09:01 Uhr
Bei der jüngsten Korrektur der Aktienmärkte handelte es sich laut Beat Thoma von Fisch Asset Management um eine technische Marktreaktion. Sie sei nicht aufgrund fundamentaler Daten ausgelöst worden.
Trotz des Rückgangs der impliziten Volatilität liegen Portfolios mit hybriden Wandelanleihen auf Jahressicht leicht im Plus. Für Investoren, die aktuell nach Anlagemöglichkeiten suchen, sind die günstigen Bewertungen ein guter Einstiegszeitpunkt in die Anlageklasse. Ute Heyward, Portfolio Managerin bei Fisch Asset Management erklärt warum.
Bis März dieses Jahres waren Wandelanleihen relativ hoch bewertet und die Kennzahl der impliziten Volatilität lag bei bis zu 36,6 Prozentpunkten. Bis Oktober kam es zu einem aussergewöhnlichen Rückgang auf 25,5 Punkte. Diese Entwicklung drückte die Wandelanleihenkurse um immerhin rund vier Prozent im Schnitt. Die Gründe waren vorrangig ein erhöhtes Angebot am Primärmarkt und eine sinkende Risikofähigkeit der Marketmaker. Dies hatte zur Folge, dass sie in schwierigen Zeiten abseits stehen und die Märkte illiquider und günstiger wurden. Auch war ein starker US-Dollar zu beobachten, der zu Absicherungsverlusten in den Fonds führte. Diese wiederum verursachten Verkäufe von Wandelanleihen zur Abdeckung der Hedgekosten.
"Für Anleger ist dieser relativ starke Rückgang der impliziten Volatilität mit einhergehenden Kursrückgängen nicht erfreulich. Aber nach zwei hervorragenden Anlagejahren 2012 und 2013 ist er zu verschmerzen, zumal die langfristigen Entwicklungen belegen, dass Investoren von Wandelanleihen von attraktiven Renditen profitieren können. Und trotz des Rückgangs der impliziten Volatilität liegen Portfolios mit hybriden Wandelanleihen auf Jahressicht leicht im Plus. Für Investoren, die aktuell nach Anlagemöglichkeiten suchen, sind die günstigen Bewertungen ein guter Einstiegszeitpunkt in die Anlageklasse", erklärt Ute Heyward, Portfolio Managerin bei Fisch Asset Management.
Im Oktober zeigten hybride Wandelanleihen wieder einmal, dass sie bei den zum Teil heftigen Aktienkursverlusten ihrer Pufferfunktion dank des asymmetrischen Kursverhaltens nachkamen. Während die Aktien rund zehn Prozent fielen, büssten Wandelanleihen lediglich etwa drei Prozent ein. Die Faustregel der Wandelanleihenkurse hinsichtlich der Aktienkursentwicklung - Partizipation zwei Drittel nach oben, ein Drittel nach unten - ist zwar nicht frei von Ausnahmen, bestätigt sich aber extrem häufig. "Wir gehen von einer Normalisierung der impliziten Volatilität aus und davon profitierenden auch die Wandelanleihen. Dies könnte in den verbleibenden zwei Monaten des Jahres zu einer Wertsteigerung von einem bis zwei Prozent führen, ohne dass die Aktienmärkte einen Beitrag leisten müssten. Angesichts des Rückschlagschutzes, des allgemeinen Niedrigzinsumfelds und der attraktiven Bewertungen sollte Wandelanleihen eine erhöhte Aufmerksamkeit gelten", so Heyward.