27.08.2019, 09:01 Uhr
Bei der jüngsten Korrektur der Aktienmärkte handelte es sich laut Beat Thoma von Fisch Asset Management um eine technische Marktreaktion. Sie sei nicht aufgrund fundamentaler Daten ausgelöst worden.
Das Jahr 2012 ist für Unternehmensanleihen aus Emerging Markets gut angelaufen. Die Aussichten bleiben vielversprechend. Auffallend ist vor allem die markante Neuemissionstätigkeit nach einem ruhigen 4. Quartal 2011.
Unternehmensanleihen aus den Emerging Markets erwiesen sich im vergangenen Jahr als Stabilisator im Portfolio der Investoren. Bis auf den unruhigen September zeigte die Anlageklasse eine konstante Entwicklung und erwirtschaftete bei Papieren mit dem Rating "Investment Grade" eine solide Rendite im mittleren einstelligen Bereich.
Auch für 2012 zeigt sich Philipp Good, Senior Portfolio Manager bei Fisch Asset Management, zuversichtlich: "Bereits der Start ins laufende Jahr war in einem angenehm ruhigen Marktumfeld erfolgreich. Unternehmensanleihen in den Schwellenländern profitierten von moderaten Zinsrückgängen. Zudem verzeichnete der Markt feste Preise aufgrund der Kapitalzuflüsse. Besonders auffällig ist die Zunahme der Neuemissionstätigkeit. Hier bestand nach dem schwachen vierten Quartal 2011 enormer Nachholbedarf. Bereits rund 25 Milliarden US-Dollar wurden emittiert - und das vor dem Hintergrund von zu erwartenden 185 Milliarden US-Dollar im Gesamtjahr." Alleine der brasilianische Ölkonzern Petrobras emittierte Ende Januar sechs Milliarden US-Dollar im 3-, 5-, 10- und 30-jährigen Bereich bei Risikoprämien um die 300 Basispunkte gegenüber US Staatsanleihen.
Risiken verschieben sich
Good rechnet 2012 mit einer ähnlichen Rückzahlungsrendite wie im Vorjahr von fünf Prozent. "Voraussetzung dafür sind natürlich einigermassen stabile Märkte. Das vergangene Jahr hat gezeigt, wie rasch die Stimmung kippen kann und wie schwierig Risiken zu kalkulieren sind." Momentan liegen die Risikoprämien der Investment Grade-Unternehmensanleihen 325 Basispunkte über A-Bonitäts-Papieren. "Das ist vor allem vor dem Hintergrund, dass in den Kursen eine eventuelle Rezession bereits eingepreist ist und dass der Ratingtrend anhält, eine sehr hohe Entschädigung für die Investoren. Die westlichen Industrienationen erfahren nacheinander Downgrades, während die Schwellenländer Upgrades erhalten. Jüngste Beispiele sind Brasilien in Q4 und Indonesien im Januar. Aufgrund dieser Entwicklung mit dem Schuldenabbau der Schwellenländer und der gegenläufigen Bewegung der Industriestaaten verschieben sich die tatsächlichen Risiken. Ein weiterer Grund für Anleger, diese Anlageklasse zu berücksichtigen", so Good.
In der Regionenallokation ergeben sich auch in den Emerging Markets immer wieder Verschiebungen. "Nachdem im vergangenen Jahr Osteuropa und Lateinamerika leicht korrigierten, sind deren Märkte zurzeit attraktiv. Problematische Tendenzen weist dagegen der mittlere Osten auf. Die politische Lage um Syrien und den Iran wirken sich negativ aus", meint der Fondsmanager.