27.08.2019, 09:01 Uhr
Bei der jüngsten Korrektur der Aktienmärkte handelte es sich laut Beat Thoma von Fisch Asset Management um eine technische Marktreaktion. Sie sei nicht aufgrund fundamentaler Daten ausgelöst worden.
Auf Grund der politischen Ereignisse rund um den Konflikt zwischen Nord- und Südkorea sind die Risikoprämien der südkoreanischen Anleihen in den vergangenen zwei Wochen um rund 20 Prozent angestiegen. Damit sind diese im Vergleich zum Gesamtmarkt doppelt so stark angestiegen.
Der Anstieg ist umso bemerkenswerter, da die Prämien südkoreanischer Unternehmensanleihen, welche tendenziell eine vergleichsweise hohe Qualität aufweisen, im Durchschnitt nur etwa halb so hoch notieren wie der Gesamtmarkt. Sie verfügen also generell über einen geringeren Pick-up relativ zu Staatsanleihen.
Aufgrund der geringeren Entschädigung bei südkoreanischen Corporates relativ zu Staatsanleihen haben wir diese in allen Emerging Markets-Strategien substanziell untergewichtet. Wir halten diese defensivere Positionierung in den Portfolios für adäquat, besonders im Hinblick auf die aufkeimenden politischen Risiken auf der koreanischen Halbinsel, so Hannes Boller, Senior Portfolio Manager bei Fisch Asset Management.
Eine attraktivere Verzinsung bei stabilerem politischen Umfeld sieht Boller beispielsweise in Anleihen von Firmen aus Russland, Kolumbien, Chile und Brasilien. Vor diesem Hintergrund lohnt es sich, Anleihen insbesondere auch aus einer politischen Risikoperspektive zu beurteilen. So gibt es im Bereich der Emerging Markets zahlreiche Länder mit deutlich stabileren Rahmenbedingungen als derzeit im geteilten Korea.