27.08.2019, 09:01 Uhr
Bei der jüngsten Korrektur der Aktienmärkte handelte es sich laut Beat Thoma von Fisch Asset Management um eine technische Marktreaktion. Sie sei nicht aufgrund fundamentaler Daten ausgelöst worden.
Auf einen von Illiquidität geprägten, negativen September folgte im Oktober eine Erholung der Aktienmärkte. Wandelanleihen erhielten entsprechenden Aufwind. Sollte sich die Schuldenkrise in der Euro-Zone trotz Griechenland-Referendum demnächst entschärfen, würde dies nach Ansicht von Fisch AM den Wandelanleihen zu einem weiteren Schub verhelfen.
Die Entwicklungen der Aktienmärkte haben einen gewichtigen Einfluss auf die Kurse von Wandelanleihen. Hielten sich bis Ende August die Kursrückgänge bei Wandlern im normalen Rahmen, führten im September die schwachen Aktienkurse und eine extreme Illiquidität im Markt zu markanten Abwertungen. Die Illiquidität kam zustande, da Finanzinstitute in der unsicheren Gesamtsituation keine weiteren Risiken in die Bücher nehmen wollten und sich keine Käufer mehr fanden. Daraus resultierte eine Unterbewertung im Wandelanleihenmarkt. Für investierte Anleger heisst das Durchhalten und für Neuinvestitionen bedeutet das ein sehr interessantes Einstiegsniveau, erklärt Klaus Göggelmann, Senior Portfolio Manager bei Fisch Asset Management.
Die Erholung an den Aktienmärkten im Oktober aufgrund der Erwartung einer Problemlösung in der Euro-Zone haben dem Wandelanleihenmarkt zudem wieder Leben eingehaucht. Die Verluste aus dem September konnten bereits zu einem guten Teil kompensiert werden. Auf Jahressicht zeigt sich die Attraktivität der Wandelanleihe. Während der SMI seit Jahresanfang rund neun Prozent verlor, konnte unsere defensive Wandelanleihenstrategie Verluste vermeiden und notiert aktuell ziemlich genau auf dem Kursniveau zu Beginn des Jahres 2011. Dass die Lage in der Euro-Zone trotz der Ergebnisse des Krisengipfels in der Nacht auf den 27. Oktober aber enorm angespannt bleibt, zeigte gleich der erste Novembertag mit der Ankündigung zur griechischen Volksabstimmung", so der Fondsmanager weiter.
Klaus Göggelmann ist optimistisch, dass Investoren, die auf eine defensive Wandelanleihenstrategie vertrauen, am Ende des Jahres 2011 eine positive Rendite erwarten können: "Vorausgesetzt, dass der jetzt eingeschlagene Weg weiter fortgesetzt wird. Wichtig ist zudem, dass sich die globalen Herausforderungen nicht noch akzentuieren und sich die Wachstumsperspektiven nicht zu sehr eintrüben." Da beim Gros der Anleger der Sicherheitsgedanke weiterhin an erster Stelle steht, sollten Wandelanleihen mit ihrem automatischen Timing verstärkt als Investmentmöglichkeit in Betracht gezogen werden. Dafür wäre ein Wachstum des Wandelanleihenmarktes wünschenswert. Die Marktunsicherheiten führten zwar zu einem geringeren Neuemissionsvolumen in diesem Jahr als erwartet. Dennoch bietet sich den Marktteilnehmern in diesem Segment mit verschiedenen Anlageprofilen eine reichliche Auswahl. Hinter der Lokomotive USA mit einem Neuemissionsvolumen von 22,2 Milliarden US-Dollar in den ersten drei Quartalen etabliert sich Asien (18,8 Milliarden US-Dollar) als zweite Kraft klar vor Europa (14,0 Milliarden USDollar).